Fester Gastank im Wohnmobil Flaschenkasten

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Hier ist nun mein erster Beitrag. Ich bin mit meinem Adria Twin 600 SP Baujahr 2009 auf Ducato-Basis aktuell vorwiegend beruflich unterwegs.

Da ich autark stehe und das meistens abseits jeglicher Campingplätze, ist es für mich wichtig, dass ich halbwegs wenig Stress habe :).

Gestartet bin ich mit zwei 11kg Gasflaschen, die ich klassisch in einem Baumarkt erworben habe. Doch gerade in der Winterzeit und lediglich einer Truma Monocontrol, ist es doch immer unschön, wenn plötzlich in der Nacht eine Gasflasche leer wird und man dann raus in die Kälte muss, um die Flasche zu tauschen.

Wenn dann beide leer sind, geht die Suche nach einem Baumarkt oder einer anderen Tauschstelle los. Gerade in NRW, wo ich aktuell schon seit über drei Monate stehe, gibt es keinen OBI und das Bauhaus, will meine Flaschen nicht tauschen.
Also bleibt mir nur der Weg von 20km (einfach) um zu einem Fritz-Berger zu gelangen. Das kann es auf Dauer nicht sein dachte ich mir.

Wenn das schon in Deutschland nicht gewährleistet ist, das ich schnell und einfach an Gas komme, dann wird es im Urlaub im Ausland auch nicht merklich besser. Vielleicht aber stelle ich mich auch einfach etwas dämlich an :).

Also kam ich auf die Idee mir einen festen Gastank in den Flaschenkasten einbauen zu lassen, um anschließend auf die LPG-Zapfsäulen an den Tankstellen zugreifen zu können.

Da ich Vasco von der Fa. Vasocs Campervan & Wohnmobilservice schon von einem früheren Service an meiner Solaranlage kannte und wusste, das er schon mehrfach solche Gasanlagen verbaut hatte, war die Wahl nach einem Dienstleister nicht schwer.

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Vasco habe ich durch meine Anfängerfragen auf Facebook kennengelernt und war froh, das er sich mir meiner Fragen angenommen hatte. Egal ob über Facebook oder vor Ort, der Service war und ist spitze!

Ich habe die Maße von dem Kasten durchgegeben, womit die Tankgröße ermittelt werden konnte.

Also einen Termin vereinbart und schon gehts los.

Der Kasten wird leer geräumt und schon fing Vasco an. Manchmal verstehe ich nur Bahnhof, wenn er mir etwas erklärt, aber am Ende lernt man doch noch etwas dazu.

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Was soll ich sagen. Vasco wusste was er da tut

Gastank befestigt, das Loch für die Außenbefüllung ins Blech gebohrt, alles angeschraubt, die externe Füllanzeige neben das bestehende Kontrollpanel verbaut und fertig.
Gerade bei dem Loch im Blech hatte ich etwas Angst, aber der kleine Füllanschluss fällt auch wirklich kaum auf.

Wir waren dann endlich fertig und haben uns für den nächsten Tag zu dem TÜV-Termin verabredet. Dort dann angekommen, ging alles relativ schnell. Alles sitzt, kein Gas tritt aus und der Aufkleber vom TÜV war entsprechend schnell aufgeklebt.

Gekostet hat mich der Spaß inkl. Material und Dienstleistung 1300 Euro + 126 Euro für die TÜV Eintragung und Gasprüfung nach G607 (Flüssiggasanlagen in Freizeitfahrzeugen und Wohneinheiten).

Mir ist bewusst, dass ich die Kosten rein finanziell gesehen nicht reinholen kann.
Es ging mirs in erster Linie jedoch um den Komfort und um den Mehrwert, dass ich im In- und Ausland dank der LPG-Adapter einfach an die Tankstelle fahre und mein Gas bekomme. Das Suchen und Schleppen von Gas entfällt somit komplett.

Nun, nach 4 Wochen im Einsatz bei Temperaturen um die 0 Grad, bin ich mehr als zufrieden. Die Heizung läuft 24 Stunden am Tag auf ca. 18-20 Grad. Den Absorberkühlschrank habe ich auf kleinster Stufe und kochen tue ich eigentlich nicht. Etwas warmes Wasser für den Kaffee fällt da nicht ins Gewicht. Im groben hält eine Gastankfüllung ca. 5-6 Tage.

Ich muss keine Gasflaschen mehr tauschen und spare noch Geld

In den Gastank passt minimal weniger als in die zwei vorherigen 11kg Gasflaschen. Das ist für mich Okay.

44 Liter LPG sind ca. 22,44 Kg (1l LPG = 0,51kg) und 2x 11kg Gasflaschen entsprechen 40,8 Liter Gas.
Da der Gastank einen Füllstop bei 80% hat, passen dort auch nur ca. 35,2 Liter also 17,95kg rein.

Eine Füllung kostet mich bei einem Literpreis von 60 Cent also 21,12 Euro.
Zuletzt hatte ich eine einzelne 11kg Flasche für 17 Euro befüllen bzw. tauschen lassen.

Das das LPG an der Tankstelle also deutlich günstiger ist, als das reine Propangas aus dem Baumarkt, liegt auf der Hand.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ich LPG tanken kann wann ich möchte. Bei einer Gasflasche ist das nicht der Fall. Diese ist z.B. noch zu 20% befüllt, ich möchte aber losfahren und weiß, dass ich dann am zweiten Tag schon die Flasche tauschen muss. Da beginnt die schlechte Laune ja schon im Vorfeld :)

Alternativ tausche ich diese im Voraus und verschenke die 20% Füllung.

Habe ich Probleme im Winter?

LPG besteht meistens aus einem Gemisch aus Propan- und Butangas, das zwischen Sommer und Winter jedoch schwankt. Im Sommer sind es 60% Butan und 40% Propan und im Winter genau umgekehrt.

Der Siedepunkt der beiden Gase unterscheidet sich stark.
Reines Butan vergast bei Temperaturen unter -0,5 Grad nicht mehr und kann dann nicht mehr zum Heizen und Kochen genutzt werden. Propan dagegen bleibt bis ca. -47Grad Gasförmig. Sollte es so weit sein, dass solche Temperaturen herrschen, weiß ich jetzt schon, dass ich dann nicht im Camper sein werde :).

Da der Gastank jedoch im Fahrzeuginneren und auch neben der Heizung liegt, habe ich das Problem mit der Temperatur nicht und muss mir daher auch keinerlei Sorgen machen, das der Butananteil nicht vergast.

Für Tanks außerhalb dem Fahrzeug gäbe es aber spezielle Heizmatten.

Das war es auch schon. Hier noch ein paar wenige Bilder von dem super kalten Tag, an denen der Tank eingebaut wurde.

Thule Cab Lock x2 und Thule Van Lock x2 für mehr Sicherheit im Wohnmobil

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Jetzt im Juli geht es auf eine größere Reise über Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro nach Albanien und über Italien zurück.

Ich bin nicht unbedingt derjenige, der sich in seinen Gedanken sehr viele Sorgen um die Sicherheit macht und sich alle möglichen Szenarien was alles passieren könnte ausdenkt. Da gibt es tatsächlich den ein oder anderen Youtuber und Blogger, der in all seinen Reisevideos erklärt, wie er sich und sein Wohnmobil schützt. Da hätte ich persönlich überhaupt keinen Spaß mehr am Reisen, wenn sich alles nur um die Sicherheit drehen würde, ich gefühlt 20 Schlösser kontrollieren und locker 50kg an Gegenstände die zur Sicherheit dienen transportieren muss.

Nichtsdestotrotz bin ich dennoch der Meinung, dass ein Mindestmaß an Sicherheit im Wohnmobil um sich z.B. gegen das Aufbrechen von Türen zu schützen schon in Ordnung ist. Ohne Vorurteile über die Länder, in die ich reise, denn auch in Deutschland passiert das ganze öfters als man es sich denken mag, habe ich bei mir von dem Hersteller Thule die Cab Lock x2 und den Thule Van Lock x2 installiert und werde diese in Zukunft testen bzw. einfach hoffen, dass diese abschrecken und einfach keine negativen Erfahrungen machen werde.

Die Alternativen sind vom Hersteller HEOSolution der Heosafe für die Türen vorn und für die Heck- und Schiebetür Van Security. Beide Hersteller nehmen sich jedoch nichts in Sachen Qualität.

Wenn man sich die Thule Produkte einmal genauer ansieht, dann stellt man fest, dass diese nicht von Thule selbst produziert werden, sondern es sich um Produkte von der Firma „Milenco“ handelt und diese lediglich einen Aufkleber von Thule bekommen haben. Milenco selbst bietet verschiedenste Produkte rund um das Thema Wohnmobil, Caravaning und Mobility und hat den eigenen Firmensitz in England. Die Produkte gelten als zuverlässig und qualitativ hochwertig.

Das Video zu den Produkten

Thule Cab Lock x2

Die zwei Thule Cab Lock x2 Riegel haben mich 94,95 Euro gekostet. Der Cab Lock wird jeweils an der Innentür des Fiat Ducato oder anderen Transportern angebracht. Laut Thule passen diese auch für Mercedes und Co.

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Im Lieferumfang sind jeweils pro Tür 5 Schrauben, eine Gummimatte und der Griff inkl. Schloss und insgesamt drei Schlüssel enthalten.

Thule gibt in der beigelegten Einbauanleitung einen Abstand von 1cm von der Türkante aus an. Das ist jedoch falsch. Durch die Gummidichtung beim Einstieg benötigt man mindestens 2cm.

Mehr Platz in Richtung Fenster gibt es dann aber auch nicht. Wer tatsächlich die 1cm Abstand nutzt, wird die Tür nicht mehr schließen können, da der Cab Lock x2 dann direkt auf den Dichtungsgummi stößt. Ob das bei neueren Ducatos auch der Fall ist, weiß ich nicht.

Mit der kleinen Gummimatte habe ich die vier Bohrlöcher gekennzeichnet und mit einem 5er Bohrer die Löcher gebohrt. Der Rest ist dann auch relativ simpel. Der Abstandsblock wird mit den vier Schrauben befestigt und anschließend die Gummistöpsel auf die Löcher gesteckt.

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Den Schlossgriff befestigt man mit einer einzelnen Schraube. Was habe ich geschwitzt, als mir diese beim anziehen abgebrochen ist. Das hätte Thule aber auch mal erwähnen können :).

Denn die Schraube hat eine Sollbruchstelle, die in der einseitigen Einbauanleitung nicht erwähnt oder eingezeichnet wird.

Man dreht die Schraube also so fest, dass diese an der Sollbruchstelle abbricht. Spätestens ab dann gibt es kein Zurück mehr. Denn dann lässt sich das ganze Schloss nicht mehr entfernen.

Hier hilft dann nur noch Aufbohren oder die Flex ansetzen. Aber was sitzt, das sitzt und der Spaß soll schließlich auch vor Einbrüchen schützen.

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Deshalb unbedingt genau messen, da schließlich auch Löcher ins Blech gebohrt werden müssen und es zumindest nach der Befestigung des Griffs kein Zurück mehr gibt!

Sind beide Seiten angebracht, ist etwas mehr Sicherheit gegen den Einbruch und Diebstahl hergestellt worden. Das Schloss aufschließen, sodass es herausspringt, den Bügel umlegen und das Schloss hineindrücken. Spätestens wenn jetzt jemand das Türschloss knackt, bleibt die Tür dank dem Cab lock trotzdem verschlossen. Ob das jedoch gegen die pure und rohe Gewalt schützt, kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich fühle mich jedoch etwas sicherer und denke, dass der Einbrecher im besten Fall dann ablässt, sobald er merkt, dass er doch erheblich mehr Zeit für den Einstieg benötigt.

Mehr zeige ich in meinem kleinen Video am Ende des Beitrags.

Thule Van Lock x2

Der Van Lock x2 von Thule schützt die Schiebetür und die Hecktür zusätzlich zum normalen Schloss bzw. die Seitentür, die nur über die Zentralverriegelung schließbar ist. Ich habe mir für 143,21 Euro das Doppelset gekauft. Einfach aus dem Grund, dass ich hier nur einen Schlüssel für beide Schlösser benötige und nicht noch zwei verschiedene Schlüssel mit mir schleppen muss.

Die Installation ähnelt der von dem Cab Lock x2. Diesesmal befindet sich ein Aufkleber mit den vorgekennzeichneten Bohrlöchern pro Van Lock mit in dem Lieferumfang.
Wichtig dabei ist, dass das gesamte Auto gerade steht und der Aufkleber entsprechend auch gerade angebracht wird.

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Wie im Video erkennbar, habe ich den Aufkleber in der Mitte zusätzlich markiert, um diesen auch mittig über dem Türspalt anbringen zu können. Dann heißt es 8 Löcher mit einem 5er Bohrer zu bohren und anschließend die Abstandshalter auf den beilegenden Schutzgummi setzen und festschrauben. Erst wenn man sich sicher ist, dass beide Teile (es gibt eigentlich auch kein zurück mehr :)) wirklich richtig sitzen, wird der Lock, also der Schieber über beide Abstandshalter geschoben.

Wir haben zwar keine Schraube mit einer Sollbruchstelle wie bei dem Cab Lock x2, aber dafür zwei Nippel, die den Schieber festhalten. Ist der also einmal drüber geschoben, bekommt man diesen nicht mehr ohne die Flex ab. Aber auch bei den Van Lock x2 ist in der einseitigen Installationsanleitung kein Hinweis zu finden, dass hier Vorsicht geboten ist.

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Jetzt ist also auch die Heck- und Schiebetür gesichert. Bzgl. den Fenstern auf beiden Seiten, werde ich einen extra Blogbeitrag verfassen. Hier bin ich noch in der Findungsphase und werde hier bald eine eigene smarte Lösung vorschlagen.

Hier nochmals die Links zu den Produkten

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Verpackungsabmessungen (L x B x H): 201.0 x 126.0 x 74.0 mm
111,90 EUR

Mit dem Wohnmobil von Montenegro nach Albanien (Durrës, Borsh Beach, Ksamil, Butrin, Osum-Schlucht, Berat, Tirana)

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Nach der abenteuerlichen Zeit in Montenegro ging es weiter mit dem Wohnmobil nach Albanien. Von dem Miami Beach in Montenegro, waren es ca. eine Stunde Fahrtzeit bis zum Grenzübergang in Muriqan/Sukobin.

Von einer Passkontrolle, wie man sie normal kennt, war man hier weit entfernt. Zwei Zollbeamte standen dort mit Stift und Papier und machten pro einreisender Person einen Strich :). Nichteinmal die grüne Versicherungskarte, die generell Pflicht für Albanien ist, wollte man sehen.

Jetzt müssen wir jedoch einmal auf die zahlreichen Blogartikel, die wir vor unserer Fahrt bis hierhin von anderen Campern gelesen haben eingehen. Wir können uns nicht vorstellen, wie der Großteil der Blogger nur schreiben kann, dass man in Montenegro nochmals tanken soll, da in Albanien kein Tankstellennetz besteht.

Wenn es etwas in Albanien gibt, dann Tankstellen! Uns lässt sich das nur so erklären, dass von diesem Großteil der Blogger vielleicht überhaupt niemand in Albanien war und der Blogartikel quasi frei erfunden ist. Wer also nach Albanien fährt, der kann sich über alles Sorgen machen, aber nicht darüber, ob er eine Tankstelle finden wird.

Wichtig zu wissen ist aber, dass der Diesel hier mit bis zu 1,70 Euro pro Liter teurer ist als bei uns in Deutschland.

Durrës

Unser Ziel war Durrës, die zweitgrößte Stadt in Albanien. Bis hierhin lief alles ohne jegliche Panne. Von der Grenze bis nach Durrës konnten wir uns schon einmal an die Fahrgewohnheiten der Albaner gewöhnen. Hier werden grundsätzlich aus 1 Spur 2 bis 3 Spuren gemacht. Ampeln? Fehlanzeige!.

Es gilt hier einfach das Recht des größeren und stärkeren. Oder anders gedacht – man fährt hier einfach vorausschauend mit Respekt und Rücksicht auf Andere. Dabei sind Andere nicht nur Autos, Busse und Wohnmobile, sondern auch Esel, Pferde und selbstgebaute fahrbare Untersätze.

Wer also die Straßenverkehrsordnung in Deutschland liebt und diese nicht vermissen will ist in Albanien komplett falsch.

Durrës ist die wichtigste Hafenstadt im ganzen Land, zählt ca. 113.249 Einwohner und gehört neben der Hauptstadt Tirana zu dem wichtigsten Wirtschaftsstandort in Albanien.
Hier wollten wir nur eine Nacht bleiben und haben uns dafür entschieden, die Nacht frei zu stehen. Gefunden haben wir im Hafen einen Parkplatz, der uns 200 albanische Lek, was umgerechnet 1,70 Euro sind, gekostet hat.

Von hier aus gelangt man zu Fuß zügig in das Zentrum von Durrës.

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Durrës bietet einiges an kulturellen Schätzen und so findet man hier das einzige Amphitheater des Landes als wahrscheinlich größte Sehenswürdigkeit, das zur römischen Zeit Platz für ca. 20.000 Personen bot.
Nur durch reinen Zufall wurde diese Sehenswürdigkeit im 20. Jahrhundert beim Bau eines Weinkellers entdeckt und freigelegt. Neben den verschiedensten Veranstaltungen, die dort stattfinden, ist die Besichtigung für umgerechnet 4,50 Euro pro Person möglich.

2013 zählte die Organisation „Europa Nostra“ das Amphitheater zu den gefährdetsten Kulturstätten Europas. Es drohen Schäden durch Wasserversickerung, Erosion, Bebauungen in unmittelbarer Nähe und schlechte Erhaltung.

Unser Weg führt uns also am Amphitheater und der Moschee vorbei, durch eine Restaurant- und Einkaufsmeile sowie entlang an dem Meer. Entlang der Promenade stehen auch das ganze Jahr über einige Fahrgeschäfte, wie wir sie vom Volksfest oder Rummelplatz kennen und gerade am Wochenende geht es hier laut und wild zu und her. Die Promenade wird aktuell komplett erneuert, wodurch hier entsprechend mit viel Lärm durch die Baumaschinen zu rechnen ist.

Wir entschieden uns am Nachmittag für eines der vielen Restaurants am Hauptmarkt und gönnten uns eine Pizza und leckere kühle Getränke während wir dem Treiben einfach nur zugesehen haben.
Von hier aus ging es weiter zu dem byzantinischen Marktplatz. Zwischen vielen Wohn- und Geschäftshäusern findet man hier die Ruinen der Agora aus byzantinischer Zeit, die mittlerweile nicht mehr zugänglich sind. Die wieder aufgestellten Säulen und der Brunnenschacht kann man nur noch durch einen Zaun besichtigen.

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Auf dem weiteren Fußweg kommt man vorbei an der großen Moschee von Durrës und der alten venezianische Stadtmauer, die aus dem 15. Jahrhundert. Die Venezianer nannten die Stadt damals Durazzo, wovon sich heute der Name Durrës ableitet.

Nach einem langen Tag auf den Beinen und vielen schönen Eindrücken von Durrës, haben wir uns wohlverdient in das Wohnmobil zurückgezogen und die Augen zugemacht.

Borsh Beach

Von Durrës ging es am frühen Morgen in Richtung Ksamil. Es sind es ca. 6 Stunden Fahrtzeit, die es in sich haben. Auf diesem Weg erkannten wir zum ersten Mal, dass Albanien noch sehr viel Nachholbedarf hat, was den Straßenbau angeht.

Es gibt zwar einige sehr gut gebaute Straßen, aber der Großteil besteht einfach aus Schlaglöchern umfahren und Schotterpisten. Da kommt man mit dem Kastenwagen einfach nicht so voran wie man es gerne hätte. Autobahnen kennt man in Albanien nicht und so fährt man entlang auf einer der wenigen Hauptverkehrsstraßen. In diesem Fall war das sie SH4, die neben der SH8 zu den besten im Land zählt und auch gut befahrbar ist.

Für uns beide waren das auch die ersten Serpentinen in diesem Ausmaß. Nach den vorerst durch das Navigationssystem berechneten 6 Stunden, waren wir noch nicht am Ziel und haben dann einen Zwischenstopp am Borsh Beach gemacht. Von den Serpentinen aus führt eine kleine Straße durch ein Dorf Borsh bis hin zum Strand, an dem schon einige andere Camper frei standen.

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Hier unten war neben den erwähnten freistehenden Wohnmobilen nahezu nichts außer der Natur und so laufen einem hier schon einmal Kühe, Schafe, Hunde und Wildschweine über den Weg.

Diese stellen aber keine Gefahr dar und halten auch genug Abstand zu den Fahrzeugen.

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Neben der Polizeistation, die direkt am Strand war, baute gerade ein albanisches Pärchen eine Strandbar auf. Wir können uns nur vorstellen, das diese auf den großen Tourismus warten, denn der Strand selbst war lediglich von den Campern genutzt worden. Einheimische oder Touristen waren keine da.

Was jedoch die Polizeistation da unten sucht, wissen wir nicht :). Die Herren in Uniform, haben es sich zumindest bei einem Kaffee an der halbfertigen Strandbar gemütlich gemacht. Nicht selten haben diese sich auch umgezogen und standen dann in der Badehose im Wasser.

Der Borsh Beach ist ein kleiner Geheimtipp für Camper, die frei stehen wollen. Es ist auf jeden Fall wichtig, sich mit genug Verpflegung einzudecken, da es hier keinerlei Einkaufsmöglichkeiten gibt, bei denen man etwas einkaufen gehen könnte. Plätze für unterschiedlich große Wohnmobile gibt es hier mehr als genug und so hatten wir auch einen angenehmen Abstand zum nächsten Fahrzeug, so das jeder seine Ruhe genießen konnte.

Nach einem Strandtag und leckeren Würstchen von unserem Fenek Grill ging es für uns dann auch schon ins Bett. Die Nacht war etwas stürmisch, aber doch sehr ruhig.

Ksamil

Am nächsten Morgen heißt es Markise einfahren und weiter über die Serpentinen nach Ksamil.
Nach knapp drei Stunden Fahrtzeit erreichten wir den Campingplatz

Ksamil Caravan Camping, SH81, Ksamil, Albanien
http://www.ksamilcaravancamping.com

Der Weg dorthin ist gut ausgeschildert und führt über einen Schotterweg hinter ein paar Häusern vorbei. Einfach den blauen selbst gemalten Schildern folgen. Aber aufpassen! Wir spoilern jetzt einmal kurz, dass das der Campingplatz schlecht hin in Albanien ist und andere Hausbesitzer mit etwas Grundstück vor dem eigentlichen Campingplatz wohl versuchen einige Gäste abzugreifen und ebenfalls ähnliche Schilder an das Gartentor hängen.

Angekommen, wurden wir durch Linda und Aleksander sehr herzlich empfangen und zugleich auf einen Frape (kalter Kaffee mit Eis) eingeladen. Nachdem wir uns einen Stellplatz ausgesucht hatten, wurde der Frape auf der Dachterrasse inkl. einem kühlen Wasser serviert.

Die Betreiberin und ihr Mann sprechen ein paar Wörter Deutsch, italienisch und gutes Englisch. Nach dem Frape haben wir uns die Sanitäranlage angesehen. Ein Traum! Das hat schon etwas von einem Fünfsternehotel. Neben den wirklich schönen, sauberen und geräumigen Sanitäranlagen gibt es auch Gaskochplätze, Kaffeemaschinen, Kühl- und Gefrierschränke, die jedem kostenfrei zur Verfügung stehen. Lediglich die Waschmaschinen kosten pro Waschgang 1,50 Euro, was für uns vollkommen akzeptabel ist.

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Die Betreiberin war von den frühen Morgenstunden an bis in den späten Abend damit beschäftigt, den Campingplatz zu reinigen, den Gästen Frape zu servieren und mit diesen einen kurzen Plausch zu halten, wenn man wollte. Zu jedem Frape gab es auch immer eine Flasche eiskaltes Wasser dazu und das kostenfrei.

Solch einen Service haben wir auf noch keinem Platz, seit dem wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind erlebt und somit sucht dieser seinesgleichen.

Ksamil ist ein typischer Strandort. Neben den vielen Schwarzbauten, die nie fertiggestellt wurden, gibt es einige sehr leckere Restaurants, drei Supermärkte und einige kleine private Hotels und Appartments. Entlang der einzigen Straße durch die Stadt Ksamil sieht man am Gehweg zahlreiche Leute mit Schildern, die einem ein Appartment vermieten wollen. Entlang dieser Straße findet man auch alles was man für seinen Aufenthalt benötigt und das zu erstaunlich günstgen Preisen.

Ksamil war auch der erste Ort, an dem wir in Albanien in einem Supermarkt waren. Hier hatten wir wie zu Beginn des Beitrags angemerkt schon zahlreiche Blogartikel über Albanien gelesen und hatten in Erinnerung, das man hier nur anhand der Produktbildern einkaufen kann. Aber auch das halten wir im Nachhinein für eine Fehlinformation. In albanischen Supermärkten gibt es wie in Montenegro viele deutsche Produkte (Ja, die Albaner stehen auf deustche Produkte) und die eigenen einheimischen produkte sind oftmals zumindest auf der Rückseite in englisch beschriftet.

Wir hatten also keinerlei Probleme uns zu versorgen. Lediglich an der Frischetheke wurde es etwas schwieriger, da man in Albanien nur sehr dürftig englisch spricht und versteht. Einmal hatte uns hier ein albanischer Kunde, der gutes Englisch konnte geholfen und übersetzt und das andere mal hatten wir den Google Translator hingehalten. Es ist also alles kein Problem und reine Panikmache, wenn man solche Unwahrheiten verbreitet.

Der Tourismus ist hier definitiv angekommen. Neben den Einheimischen sieht man viele Deutsche, Polen, Tschechen, Schweizer und Skandinavier, die ihren Urlaub dort verbringen und die zahlreichen Liegestühle an den Stränden gemietet haben.

Es gibt in Ksamil eigentlich keine Strandplätze, an denen man sich einfach mal so hinlegen kann und so waren wir gezwungen auch zwei der vielen Liegestühle zu mieten. Mit einem Preis von 2 Euro pro Person, war das dann aber auch wirklich okay.

Von dem Campingplatz sind es ca. 250 Meter zu Fuß über einen kleinen Trampelpfad an den Strand oder ca. 20 minuten Fußweg bis an den Strand bei dem Ksamil Ilands.

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Die Ksamil Ilands sind drei Inseln vor dem Ksamil Beach, die man entweder mit eigenes Muskelkraft (schwimmen) oder mit einem gemieteten Tretboot erreichen kann. Wir selbst waren nicht dort, da doch einiges los war und wir und nicht unbedingt in die Menschenmasse reinzwengen wollten.

Egal an welchen Strand man den Tag verbringt, es erwartet einen genug Sand und traumhaft schönes türkises Wasser. Neben einem kleinen Ausflug nach Butrint, waren es fünf Tage, die wir damit verbracht haben, die Füße hochzulegen, die Drohne (DJI Mavic 2 Pro) in die Luft zu schicken und einfach dieses Land zu genießen.

Die fünf Tage, die wir hier waren, haben uns inkl. Strom und Wasser 60 Euro für alles gekostet. Da wir von dem Service der Betreiber so angetan waren, habe ich Linda 100 Euro in die Hand gedrückt. Da sie nicht wechseln konnte, wollte Linda am Ende nur 50 Euro haben und hat mir den anderen 50 Euroschein wieder zurückgegeben. Ich habe das verneint und ihr die 40 Euro als Trinkgeld gegeben. Das konnte sie kaum fassen und kaum als ich zurück bei Kathrin am Wohnmobil war um die restlichen Dinge für die Weiterfahrt zu packen, rannte Linda schon gefühlt das 10x in diesen fünft Tagen mit Frape und Wasser zu uns herunter. Als Dankeschön für das Trinkgeld (40 Euro sind in Albaniens ehr viel Geld), haben wir noch eine Flasche selbstgemachten Olivenöl erhalten, was wir sehr zu schätzen wissen. An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals herzlich bei Linda und Aleksander für die unglaublich herzlichen Tage.

Butrint Nationalpark

Die Antike Stätte der alten Römer und Griechen, aber auch der Osmanen ist nur eine kurze Busfahrt von Ksamil entfernt.

In Ksamil stellt man sich hierzu einfach an die Straße, die durch die Ortschaft führt und wartet bis alle 20 Minuten ein Bus mit der Aufschrift „Butrint“ herranfährt und hält diesen dann mit einem Handzeichen an. Bushaltestellen, so wie wir diese kennen, gibt es in Albanien nämlich nicht. Zu unserem erstaunen war es ein ehemaliger Bus des MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund) mit seiner vollständigen Werbung „Ihre Tickets zu fairen Preisen“ :).

Bezahlt wird der Bus erst am Ende der 20 minütigen Fahrt. Die Fahrt kostet umgerechnet 50 Cent pro Person.

Der Eintritt in die Ruinenstatd Butrint selbst kostet ca. 700 albanische LEK pro Person (ca. 5,80€).

Mit mehr als 800 Pflanzenarten, über 240 Vogelarten und 15 Fischsorten sowie 39 Säugetierarten wird die Ruinenstadt vom Butrintsee und dem Vivar-Kanal umgeben und definitiv einen Tagesausflug wert. Butrint ist neben Gjirokastra  und Berat das dritte UNESCO Weltkulturerbe Albaniens, was im Gegensatz zu den anderen zwei Orten auch deutlich zu sehen ist.

Wer nicht unbedingt an einer der zahlreichen geführten Touren teilnehmen will, findet hier eine kleine Roadmap in den unterschiedlichsten Sprachen.

Die griechische Mythologie besagt, dass „Buthrotum“, wie der überlieferte römische Name für Butrint sein soll, von den Überlebenden der gefallenen Stadt Troja gegründet worden ist.
Butrints Geschichte ist sehr wechselhaft. Die Stadt war ebenso begehrt wie umkämpft und so findet man noch heute zahlreiche architektonische Spuren von unter anderem hellenischem, byzantinischem, römischem, osmanischem und venezianischem Leben.

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Die Wasserquelle Blue Eye

Auf der Weiterfahrt nach Gjirokastra kommen wir an dem Blue Eye vorbei. Irgendwann kommt ein Hinweisschild und dann geht es von der Hauptstraße SH99 ab zum blauen Auge von Albanien. Nach einer schmalen einspurigen Brücke erwartet einen wahrlich keine geteerte Straße mehr. Es geht nochmals gut 10 Minuten über eine Schotterstraße, die bei uns durch den Regen bereits aufgeweicht war.

Vorbei an den vielen Schlaglöchern haben wir auf halber Strecke einen großen Parkplatz gefunden, der komplett leer war. Wir haben uns also dazu entschlossen die letzten Meter zu Fuß zu gehen, was am Ende auch richtig war. Denn die engen Parkplätze direkt am Bergsee waren schon voll belegt.

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Der Eintritt kostet ca. 100 LEK (ca. 0,80€). Das rund 50 Meter tiefe Loch, dessen genaue Tiefe man bis heute nicht erkunden konnte, zieht die Besucher nahezu magisch an und auch wir wollten uns diesen kurzen Abstecher trotz des Regens nicht entgehen lassen.

Es gibt hier nicht viel zu machen und zu erleben, aber alleine die Natur mit all den grünen, blauen und purpurnen Farben erinnert an eine märchenhafte Umgebung.

Wir warten also, bis wir auf die einzige Plattform konnten, machten einige Fotos und das war es auch schon. Der Weg führt vorbei an den unzähligen Besuchern zurück zum Wohnmobil.

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Gjirokastra

Vom Blue Eye ging es also weiter nach Gjirokastra. Hier wollten wir einen Tagesausflug machen und haben bereits in Ksamil von einem Deutschen, der schon seit 10 Jahren durch Albanien reist den Tipp für den Cmapingplatz

Camping Gjirokaster, Topullaraj
https://campinggjirokaster.al

bekommen.

Es handelt sich dabei um einen kleinen Campingplatz mit einem Restaurant, das durch die Betreiber geführt wird. Der Campingplatz selbst liegt außerhalb und ca. 20 Fahrminuten von dem Zentrum entfernt. Hier gibt es ca. 15 Parzellen, wovon lediglich 4 belegt waren. Die Sanitäranlagen sind Okay. Diese sind zwar sauber, aber laut Beschilderung darf hier kein Toilettenpapier in die Toilette geschmissen werden. Ich habe es dennoch getan, da ich sonst auch nicht wüsste, wohin damit :).

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Da wir super hungrig waren, sind wir ebenfalls dem Tipp der „hausmacher Platte“ gefolgt und haben das Restaurant besucht. Hier drinnen kommt man sich durch die rustikale Holzbauart vor wie in einem Gasthaus in den Schweizer Bergen. Die Karte kommt in englischer Sprache und wir entschieden uns pauschal für den Tipp der erwähnten gemischten Platte, die allerlei albanische Spezialitäten enthält. Dazu gehören Hühnchen, Käse, Reisbällchen, Gemüse, Weinblätter, Rind und andere Kleinigkeiten. Sehr lecker und nur zu empfehlen! Die Platte reicht locker für zwei Personen und kostete umgerechnet 4,20 Euro.

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Als wir den Betreiber nach einem Taxi in Richtung Zentrum gefragt haben, hat dieses den Autoschlüssel geschnappt und uns kostenfrei in das Zentrum gefahren. Ein klasse Service, der durch ein Trinkgeld geschätzt wurde!

Gjirokaster ist das kulturelle Zentrum Albaniens und wird auch die Stadt der tausend Stufen genannt. Die Altstadt zeichnet sich durch die kleinen Häuser mit ihren pyramidenförmigen Dächern. Die Stadt mit seinen ca. 20.000 Einwohnen wurde 2005 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und wirkt durch das Gebirge (Mali i Gjerë), das sich um die Stadt schlingt schon fast surreal.

Wir haben uns in der Touristeninformationen eine Stadtkarte besorgt und standen auch unweit der alten Burg, womit das unser erstes Ziel sein sollte. Spätestens jetzt wird einem klar, wieso der Name „Stadt der tausend Stufen“ existiert :). Einmal oben angekommen, gibt es die verschiedensten Kanonen und ein altes Flugzeugwrack aus der kriegerische Zeit zu besichtigen. Der Ausblick, den ihr hier genießen könnt, ist atemberaubend!

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Neben der Burg und den Museen gibt es in Gjirokastra noch alte Moscheen, die noch aus der Zeit der Osmanen stammen, was man an der Substanz der Gebäude erkennen kann. Gute 70% der Albaner sind gläubige Muslime, aber das friedliche Zusammenleben mit anderen Religionen ist für die Einwohner überhaupt kein Problem.

Zurück in der Stadt kommt man unweigerlich an den zahlreichen Souvenirgeschäften vorbei, die aktuell nur über die zahlreichen Baustellen erreichbar sind. Hier wird an allen Ecken gebaut und erneuert.

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Nach einigen Stunden Sightseeing ging es dann für umgerechnet 8 Euro mit dem Taxi zurück zum Campingplatz. Dieser ist wie schon gesagt außerhalb und so kann man hier höchstens dem Bauern zusehen, wie er seine einzige Kuh von der Weide nach Hause in den Stall bringt. Wir verbringen den Abend noch mit einem Gläschen Wein und spielen Kniffel und Mensch ärgere dich nicht. Die einzige Nacht kostete uns inkl. Strom ca. 9 Euro.

Berat – die Stadt der Tausend Fenster

Von Linda und Aleksander, den zwei Betreibern von Ksamil Caravan Camping haben wir erfahren, dass die Schwester von Aleksander in Berat ebenfalls einen Campingplatz betreibt.

Berat Caravan Camping, Poshnje-Ura Vajgurore ,SMT, Ura Vajgurore
http://beratcaravancamping.com

Der Campingplatz ist genau so wie in Ksamil sehr gepflegt und auch hier sind die Sanitäranlagen ein kleines Highlight. Empfangen werden wir ebenfalls wie in Ksamil mit einem Frape :) und treffen mal wieder einige der kurzfristigen Bekanntschaften von anderen Campingplätzen, die wir auf unserer Reise besucht haben. Albanien ist eben klein oder besser gesagt, die Camper folgen den Tipps.

Von dem Campingplatz bis ins Zentrum geht es wieder einmal mit dem Bus. Hierzu stellt man sich vorne an die Hauptstraße und, wartet bis ein Bus mit der Aufschrift „Berat“ anfährt und hält die Hand heraus. Der Bus, ein kleiner Mercedes Sprinter war schon gut voll, hatte aber noch zwei Plätze für uns. Hier wird einem wieder deutlich, das man nur mit Händen und Füßen und einem Handy weiter kommt. Denn englisch spricht hier keiner. Etwas Unterstützung bekamen wir von einer jungen Dame, deren Jahrgang vermutlich bereits englisch in der Schule lernt.
Die Fahrt kostete bis ins Zentrum pro Person ca. 70 Cent.

Die Stadt der tausend Fenster zählt zu den ältesten in Albanien. Der Name erklärt sich mit einem Blick auf die Kulisse von selbst. Die Stadt ist geprägt von den vielen osmanischen Häusern, die sich den Hang hinauf reihen und in dem einst rein muslimischen Viertel Mangalem liegen.

Im Jahr 2008 wurde die Altstadt von Berat zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Die Stadt selbst besteht aus der Neustadt und drei geschützten Ortsteilen in der Altstadt.

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Der touristische Anzugpunkt ist hier wohl das Burgviertel von Berat. Die Burgfestung (Kalaia) über den Hausdächern der Stadt ist das Wahrzeichen und sollte unbedingt besucht werden. Aber hier darf man sich nicht von dem anfangs kleinen Anstieg irren lassen. Der Weg bis hoch hinter die Burgmauern hat es in sich und wird von Mal zu Mal steiler. Ein festes Schuhwerk ist hier auf jeden Fall zu empfehlen.

Einmal oben angekommen erwartet dich innerhalb der Mauern viele kleine Kirchen, Ruinen von Moscheen, Cafes, Restaurants und ein Ausblick, für den sich der Aufstieg definitiv gelohnt hat.

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Den Abend verbrachten wir wieder auf dem Campingplatz und schauten uns die vielen Bilder, die wir gemacht haben an. Die Drohne ist natürlich auch noch einmal in die Luft gestiegen, um ein paar Videos von der Landschaft zu machen.

Osum-Schlucht, der Grand Canyon Albaniens

Auf dem Weg von Berat in die Hauptstadt Tirana haben wir einen Abstecher in die Osum-Schlucht gemacht. Die Osum-Schlucht ist so etwas wie der Grand Canyon Albaniens. Von Berat aus wäre auch ein Tagesausflug oder eine geführte Tour möglich. Die Schlucht liegt von Berat ca. 1 Autostunde entfernt.

Diese tief in die Landschaft eingeschnittene Schlucht ist ca. 13 Kilometer lang und zwischen zwei und 30 Meter breit. An einigen Stellen geht die Schlucht sogar 70 bis 80 Meter in die Tiefe.

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Entlang der Straße „Ruga e Kanioneve“ kommt man mit dem Wohnmobil entspannt auf einer gut geteerten Straße einmal um den kompletten Canyon herum. Alle paar Kilometer befindet sich eine andere Aussichtsplattform oder auch z.B. eine alte Mühle, eine kleine Kapelle und andere Sehenswürdigkeiten.

Hierzu zählen z.B. das Bride`s Hole, dass sich 800 m vom Ort Bagazi entfernt befindet. Es handelt sich um ein Hohlraum mit einer Länge von 7-8 m und 2 m Durchmesser. Der Legende oder quasi der Beschilderung nach, sollte ein junges Mädchen, gegen ihren Willen aber nach der Tradition verheiratet werden. Die Frau plante ihre Flucht. Sie betete zu Gott und sah die Schlucht an. „Öffne die Felsen, um mich zu retten“, flehte das Mädchen und wurde erhört und vor ihr öffnete sich ein Hohlraum in den Felsen. Sie sprang vom Pferd und versteckte sich in dem Loch im Felsen. Später und noch heute wird das Loch von Bräuten besucht, die Kinder haben wollen, aber aus welchen Gründen auch immer keine bekommen konnten. Mittlerweile wurde an dieser Stelle auch eine Aussichtsplattform errichtet und das Brautloch mit einer Tafel in englischer und albanischer Sprache umrandet.

Der Fußabdruck von Abaz Aliu befindet sich in der Nähe des Dorfes Dhores, etwa 5 km von Çorovodë entfernt. Hier findet man eine kleine Kapelle mit Fußabdrücken.
Der Legende nach wurde die Kapelle um die Fußabdrücke des Heiligen Abaz Aliu gebaut.

Abaz Aliu kam auf einem weißen Pferdzum Berg Tomorr. Es wird vermutet, dass Abaz Aliu einen Fußabdruck in der Ebene von Kajcës und in Dhores hinterlassen hat, von wo er zum Berg Tomorr flog, um seine Feinde zu besiegen. Mit 2415 m Höhe ist der Berg Tomorr einer der höchsten in Albanien. An der Südspitze des Berges, befindet sich das Grab von Abaz Aliu und ist somit auch die Pilgerstätte der Bektashi, die zu dieser Kapelle pilgern.

Wir sehen uns einige Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten an und entdecken noch eine kleine Holzbrücke, über die man zu Fuß gehen kann. Der Canyon ist an den verschiedensten Stellen begehbar und an jeder Ecke findet man neue wunderschöne Plätze. Es soll auch Stellen geben, an die man mit seinem Camper fahren kann, um die ein oder andere Nacht zu verbringen. Leider haben wir diese nicht entdeckt.

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Die Ausblicke sind faszinierend und im Nachhinein ärgern wir uns ein wenig, dort nicht mehr Zeit verbracht zu haben.

Tirana

Die letzte Nacht widmen wir der albanischen Hauptstadt Tirana, die zu Füßen des Dajti-Gebirges liegt.

Dort haben wir uns für den Campingplatz

Camping Tirana, Kashar
http://www.campingtirana.al

entschieden. Dieser liegt ca. eine Fahrtstunde außerhalb von Tirana und bietet Platz für ca. 25 Wohnmobile. Die Nacht kostete inkl. Strom und Frischwasser 10 Euro.
Für diesen Platz haben wir uns entschieden, da wir mehrfach davor gewarnt worden sind mit dem Fahrzeug in das Zentrum zu fahren, was wirklich ein guter Hinweis war.

Warum man nicht mit dem Wohnmobil in das Zentrum fahren sollte, zeigt schon unsere Angabe von einer Fahrtstunde dahin. Nicht weil der Campingplatz etwa tatsächlich weit entfernt wäre, sondern viel mehr, weil man in Richtung der Hauptstadt eine absolute Katastrophe erlebt. Hier werden aus zwei Spuren plötzlich vier Spuren gemacht, der albanische Autofahrer bleibt plötzlich mit seinem Fahrzeug stehen, um sich im Gegenverkehr Feuer für seine Zigarette geben zu lassen und allgemein gibt es in Albanien auch keine großartige Verkehrsordnung, die man einhalten könnte. Für den geübten deutschen Fahrer ist es einfach gewöhnungsbedürftig.

Die Betreiberin von Camping Tirana hat uns ein Taxi vermittelt. Besser gesagt Melvin, der wohl ein Bekannter zu sein scheint.
Für 25 Euro für uns beide, fährt er uns nach Tirana und holt uns auch zur abgemachten Uhrzeit wieder ab. Melvin erzählt uns einiges über die Geschichte von Albanien und der Hauptstadt Tirana, gibt uns Tipps über Sehenswürdigkeiten und Restaurants bevor er uns direkt im Zentrum vor einer Touristeninformation absetzt.

Die Touristeninformation übergab uns kostenfrei eine Stadtkarte mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Zu Fuß sind es nur noch fünf Minuten zum Skanderberg-Platz, um den herum die meisten Sehenswürdigkeiten zu finden sind.

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Der Skanderbeg-Platz ist der größte Platz in Tirana und gilt noch heute als Treffpunkt für Albaner/innen und Touristen bei Verabredungen. Der gesamte Platz wurde mittlerweile vollständig renoviert und ist seit dem 10. Juni 2017 ein reines Fußgänger-Gebiet. Ringsherum findet man die wichtigsten Gebäude und Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Nationalmuseum, Skanderbeg-Denkmal, die Et’hem-Bey-Moschee, das Enver-Hoxha-Museum, die Dorsfestung, die Gebäude der Ministerien, den Uhrenturm und der Hausberg Dajti.

Das Skanderbeg-Denkmal ist das Reiterdenkmal des albanischen Nationalhelden Skanderbeg, der eigentlich Gjergj Kastriot hieß und steht mitten auf dem viel besuchten Platz. Da es usner letzter Tag in Albanien und die Zeit leider auch sehr begrenzt ist, laufen wir die Sehenswürdigkeiten doch recht zügig ab und schauen uns unter anderem den Uhrturm, der gleich hinter der Et’hem-Bey-Moschee liegt an. Der Uhrtum wurde in den 1820er Jahren ebenfalls wie die Moschee von Et’hem Bey errichtet und im Jahr 1928 nachträglich auf 35 Meter erhöht.

Früher zeigte er nicht nur wie heute die Uhrzeit an, sondern die Straßenhändler orientierten sich auch am Schatten des Turms. Sobald der Schatten zum Sonnenuntergang über die Moschee wanderte, war es Zeit die Marktstände zu schließen. Für ein kleines Geld kann man zu Fuß den nachts hell erleuchteten Turm besteigen und erhält einen fantastischen Blick über das Zentrum von Tirana.

Die Et’hem Bey Moschee stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert als Tirana noch eine osmanische Siedlung war und gilt als ältestes Bauwerk auf dem Skanderberg P.
Sie wurde nach einem Nachfahren des Sultans Süleyman Pascha benannt, der Tirana im Jahr 1614 als osmanische Landstadt gegründet hatte. Das schlanke Minarett zählt heute noch zu den auffälligsten Strukturen am Skanderbeg Platz. Im Inneren der Moschee sind die kunstvollen Fresken, die mit Wasserfällen, Brücken und Bäumen für den Islam ungewöhnliche Motive enthalten.

Die anliegenden Ministerien und das Nationalmuseum haben wir uns nur von außen angesehen, da wir uns dazu entschieden hatten das Museum „Bunkart 1“ das etwas außerhalb liegt anzusehen.
Es gibt direkt im Zentrum zur Nähe der Skanderberg Platzes auch das zweite Museum „Bunkart 2„, dass aber wesentlich kleiner und der Frage gewidmet ist, wie Albanien in der kommunistischen Zeit war.

Bunkart heißen beide Orte deshalb, weil sich beide Museen in alten bunkern befinden.
Das Bunkart 1 befindet sich in einem verlassenen Militärbunker, der die Eliten des Landes im Falle eines Atomkriegs schützen sollte und ist am besten mit dem Taxi für ca. 7 Euro zu erreichen. Einen Bus soll es wohl auch geben, den haben wir allerdings nicht gefunden.

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Das Bunkart 1 ist riesig und eine Besichtigung auf jeden Fall lohnenswert. Natürlich waren auch wir irgendwann wieder draußen und der nette Pförtner hatte uns ein Taxi gerufen. Naja :), es wahr eher ein Kollege, von dem er ein paar Lek zugesteckt bekommen hatte. Wir machten uns keinen Kopf, da wir die Albaner bisher als unheimlich freundliches Vol kennengelernt hatten und stiegen in den alten Mercedes, der gute 30 Jahre auf dem Buckel hatte und ließen uns zurück ins Zentrum fahren.

Dort angekommen besuchten wir noch den Pazari i Ri Bazaar. Hier findest du auf einer überdachten Fläche frisches Obst und Gemüse, frischen Tabak, Schmuck, Käse, Honig, alte Zeitschriften und anderem Krimskrams mit dem versucht wird Geld zu machen. Seltsam sind jedoch die Reisepässe aus allen möglichen Ländern, die dort öffentlich verkauft werden. Insgesamt lohnt sich der Besuch von dem Bazaar. Wir haben uns mit frischem Obst und Honig eingedeckt und sind weitergezogen.

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Mitten im Zentrum sticht einem auch die Pyramide von Tirana ins Auge. Sie wurde einst als Enver-Hoxha-Museum eingerichtet und später als Kongresszentrum genutzt. Heute ist es ein imposantes Überbleibsel der kommunistischen Ära Albaniens. Die Pyramide ist eigentlich abgesperrt um den Zugang zu verhindern. Die Bauzäune waren aber an einigen Stellen offen und so gingen wir, wie andere auch hindurch um direkt zur Pyramide zu gelangen.

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Obwohl das Gebäude so bekannt ist, soll es wahrscheinlich bald abgerissen und durch einen moderneren Bau ersetzt werden. Aber man ist sich auch nicht ganz einig, was man nun mit dem Beton-Glas-Stahl Gebäude wirklich tun soll. Innerhalb der Pyramide findet man nichts mehr, das man gebrauchen könnte. Zu sehr ist die Pyramide von Vandalismus betroffen. Dennoch war es der Blick ins Innere wert, denn wir sind beide fasziniert von alten Bauten bzw. von Lost Places.

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Nach einem Kaffee stand Melvin pünktlich um 20 Uhr vor der Touristeninformation und fuhr uns zurück auf den Campingplatz, wo wir die letzte Nacht verbringen und uns über die schönen Urlaubstage unterhalten und die Fotos ansehen.

Das wars! Die knapp vier Wochen gingen leider viel zu schnell herum und für die Nächste Reise haben wir uns vorgenommen manche Orte länger anzusehen aber dafür weniger.
Wir hoffen euch mit den Blogbeiträgen einige schöne Einblicke und Anregungen mit auf den Weg geben zu können. Vor unserer Reise wurden wir oft mit großen Augen angesehen, als wir erzählten, dass wir nach Albanien fahren. Gefühlt dachte jeder, dort wäre ein Kriegsgebiet und gab uns ein „seit bloß vorsichtig“ mit auf den Weg.

Nach unserer Reise können wir alle beruhigen. Albanien bietet eine wahnsinnig schöne Naturkulisse und gepaart mit der herzlichen, freundlichen und hilfsbereiten Art der Albaner/innen war das ein Urlaub, den wir garantiert in Erinnerung behalten werden.

Es war von mir immer flapsig gemeint, wenn ich zu Kathrin sagte, dass ich mich in Albanien sicherer fühle, als in der Nürnberger Südstadt oder der Essener Nordstadt. Wenn ich jedoch so richtig darüber nachdenke, dann trifft das doch schon die Wahrheit. Deshalb sind wir der Meinung, dass wenn es euch möglich ist, ihr unbedingt nach Albanien müsst, bevor der Massentourismus über das Land rollt.

Mit dem Camper nach Kroatien (Split, Hvar, Pasjaca Beach)

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Nach langen Vorbereitungen war es endlich so weit. Kathrin und ich sind am 2. Juli in den lang ersehnten Urlaub aufgebrochen. Die Route war im Vorfeld schon grob festgelegt, aber gerade mit dem Camper sind wir dann doch sehr flexibel und fahren einfach weiter, wenn es uns an einem Ort nicht gefällt.

Unser Ziel war definitiv die kleine Küstenstadt Ksamil im Süden von Albanien aber zuvor wollten wir doch noch einige Stops machen, bei denen wir viel Neues sehen und erleben können. 21 Uhr und los ging es. Da wir den Tag über noch weit über 8 Stunden im Büro waren, war uns schon klar, dass wir keine sehr große Strecke zurücklegen konnten und so landeten wir nach vier Stunden in Österreich auf einem der zahlreichen Rasthöfen, um dort die erste Nacht zu verbringen, um dann am nächsten Morgen das erste Ziel, nämlich Split in Kroatien, zu erreichen.

Kaum weiter gefahren, kam der Zwischenfall, den wir eigentlich nicht haben wollten. Die Motorkontrollleuchte ging an und gleichzeitig kam noch die Meldung „Öldruck zu niedrig, bitte sofort Motor ausschalten“. Das hat uns gerade noch gefehlt!

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Der Ölstand war okay, dennoch gab es einen kleinen Schluck von dem guten 60 Euro Öl der österreichischen Tankstelle. Nach einiger Recherche ist das Problem bei dem Fiat Ducato wohl bekannt und kann durch eine kurze Stromschwankung zustande kommen. Mit gemischten Gefühlen und Gedanken fuhren wir dann weiter. Da wir auch erst den großen Service bei Fiat und auch 2 Tage vor der Abfahrt noch einen letzten Campercheck hatten, konnte doch nichts schiefgehen – ein bisschen Abenteuer muss doch sein :).

Split

Mit dem Motor oder dem Öl hatten wir bis hier keine Probleme mehr und waren entsprechend halbwegs bruhigt.
Dort angekommen haben wir ersteinmal den Campingplatz

Campingplatz Stobreč Split, Sv. Lovre 6, Stobreč Split, Croatia
https://www.campingsplit.de/

angesteuert um dort die erste Nacht zu verbringen. Überfüllt war der Platz zu dieser Zeit nicht und so hatten wir eine sehr gute Wahl zwischen verschiedenen Stellplätzen. Der Tag hat uns ca. 45 Euro gekostet, dafür haben wir sogar die Parzelle direkt am Meer erhalten. Die einzelnen Parzellen sind durch kleine Olivenbäume und Sträucher getrennt und bieten massig Platz, so dass dort auch größere Mobilheime einen Platz finden werden. Der Boden der Parzellen selbst ist ein Mix aus Sand, Steinen und Gras.

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Neben wirklich sauberen Sanitäranlagen findet man auch einen kleinen Grillplatz, einen Strandabschnitt für Hunde, einen Wellnessbereich (Extrakosten!) mit Swimmingpool, Sauna, Solarium und mehr. Wer jedoch bei 30 Grad+ in die Sauna oder in das Solarium geht, dem ist glaube ich nicht mehr zu helfen :).

Beim CheckIn wollte man direkt unsere Reisepässe einbehalten, was wir mit einem mulmigen Gefühl dann auch akzeptiert haben. Andererseits dachten wir uns sind diese in der Rezeption wohl auch gut aufgehoben. Die Bezahlung selbst ist erst am Tag der Abreise vorzunehmen. Also ab in die Parzelle und sich erst einmal einrichten.

Angekommen und auf ins Meer. Es war eine wirklich eine Erholung für die zuvor zurück gelegte Strecke von über 1100 km. Die Temperatur war optimal. Doch ohne Badeschuhe oder genügend Hornhaut an den Füßen waren die Steine jedoch nicht erträglich. Das war uns aber bekannt, da wir schon früher einmal in Porec in Kroatien waren und es in Kroatien allgemein fast nur Steinstrände gibt. Badeschuhe an und ab rein! Aber es wurde auch nach über 30 Meter, die wir in das Meer gelaufen sind einfach nicht tiefer und so gaben wir uns mit hüfthohem Wasser zufrieden. Für Kinder ist das also der optimale Badestrand, da man dort auch keine noch so kleine Welle erwarten kann. Der Strand ist nicht sehr weitläufig aber sehr schön zum baden und erholen. Im Groben waren am Nachmittag ca. 50 Menschen am Strand, die sich gut aufgeteilt hatten, sodass man sich nicht beengt gefühlt hatte.

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Ansonsten findet man in der Nähe des Campingplatzes diverse Verleihstationen für JetSkis, Stand Up Paddling, Tretboote, etc. Viel war aber auch hier nicht los.

Von der Fahrt erholt gab es Abends noch ein paar leckere Steaks und Würstchen vom Grill. Dazu hat Kathrin noch einen leckeren Salat gezaubert und somit ging der erste Strandtag schon zuende.

Die jahrhundertealte Geschichte von Split ist in der heutigen Moderne weiterhin allgegenwärtig und somit wurde unser Plan die Stadt zu besichtigen auch direkt am nächsten Tag in die Tat umgesetzt.

Der Diocletian’s Palace im Zentrum der Altstadt gehört zum Unseco Weltkulturerbe und auch hier liegt der eigentliche Ursprung dieser alten Stadt.
Am Tag starten von hier aus die Stadtführungen (wir haben aber wie immer die Stadt auf eigene Faust erkundet) und am Nachmittag entspannt man in der Sonne bei einem Kaffee oder einem kühlen Getränk in einem der zahlreichen Bars und Restaurants rund um den Platz oder in den kleinen Gassen.

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Vom Diokletianpalast aus kann man sich entlang der kleinen Gassen durch Split bewegen und sieht zahlreiche alte Bauten wie z.B. die vier magischen Tore, nämlich das goldene Tor (Porta Aurea), Silbertor (Porta Argentea), Eisentor (Porta Ferrea) und das Bronzetor (Porta Aenea), die du in der Stadt verteilt finden wirst.
Jedes Tor hat seine ganz eigene Geschichte und so war dem normalen Volk der Gang durch das goldene Tor beispielsweise verwehrt geblieben, lediglich der Kaiser und seine Familie durften den Weg durch dieses Tor beschreiten und gelangten so in ihren Palast.

Die Kathedrale des Hl. Duje – Dom von Split kann man auch von innen besichtigen inkl. einem Aufstieg in den Turm. Die Treppenkonstruktion ist etwas abenteuerlich, aber einmal oben, bekommt man einen Ausblick über die Adria und die ganze Altstadt Split geboten und sieht die typischen schmalen Gassen und die roten Dachziegel.

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Nach einem kühlen Getränk und einer Wassermelone in einer der Bars verbrachten wir die letzten Stunden quasi in einem Labyrinth. Die Gassen biegen kreuz und quer ab und nicht selten befindet man sich in einer Sackgasse. Doch zugegeben macht das doch ganz schön viel Spaß solch eine alte Stadt mit eigenem Charme zu erkunden. Leider benötigen einige Bauten dringend eine Restaurierung, um sie vor dem Zerfall zu schützen.

Insel Hvar

Von Split aus ging es mit der Jadrolijnska Fähre auf die Insel Hvar. Der Preis für die Fähre lag bei ca. 110 Euro für den Camper mit zwei Personen. Uns wurde am Campingplatz schon direkt erklärt, das es schlau wäre schon ca. zwei Stunden früher an der Fähre zu sein um sich direkt in die Schlange zu stellen. Der Tipp war goldwert, denn schon kurz nachdem wir relativ weit vorne den Camper geparkt hatten, kamen plötzlich immer mehr Autos, Vans, LKWs und sonstige fahrbaren Untersätze.

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Wir wurden eingewiesen und dann ging die Fahrt auch relativ schnell los.
Nach 2 Stunden auf der Fähre fuhren wir wieder runter und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Hvar zählt zu den 10 schönsten Inseln der Welt und das wohl auch zu Recht. Wir sind in Stari Grad angekommen und sind sogleich auch weiter Richtung Campingplatz gefahren.

Hier haben wir uns den Platz

Kamp Grebišće, 21465, Jelsa, Croatia
http://www.grebisce.hr/de/

ausgesucht. Genau die richtige Wahl wie es sich dann auch gleich und später herausgestellt hat. Der Platz ist wirklich groß! Dieser zieht sich von einem Waldgebiet bis an eine kleine private Bucht herunter. Es gibt dort nur wenige Stellplätze für Wohnmobile, aber diese dürfen auch direkt an der Bucht stehen. Das Waldgebiet ist dann eher für Zelte gedacht oder man bucht sich in kleine Häuschen ein.

Insgesamt passen dort ca. 15 Wohnmobile hin und jeder Platz hat Strom und Wasser, der im Preis von ca. 20 Euro pro Person pro Tag + einen Camper inbegriffen ist. Auf dem Bild sieht man die Stellplätze sehr gut. Ausreichend Platz hat dort jeder und kann sich so frei entfalten, ohne Platzangst zu bekommen.

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Die Rezeption liegt oben im Wald und bis dahin ist es echt ein Aufstieg, den man nicht gerne mehrfach am Tag laufen möchte. Doch leider liegen auch genau dort die Sanitäranlagen, sodass man um diese extra Sporteinheit nicht herumkommt. Die Sanitäranlagen sind zwar klein aber sehr sauber.

Beim Checkin haben wir die Reisepässe vergessen. Diese wollte man dort genau wie in Split einbehalten. Wir wollten diese später abgeben, doch dann war niemand an der Rezeption. Also wieder runter und nochmal hoch und nochmal runter und so weiter. Zwischendurch wurden wir von der Dame der Rezeption, die auch oft über den ganzen Platz geht, auf die Reisepässe angesprochen. Dies war nach dem vierten Mal dann schon sehr aufdringlich. Am Ende haben wir das aber auch noch gelöst bekommen und alle waren glücklich.

Direkt unten an der Bucht erwartet dich ein kleines Restaurant und der private Sandstrand. Das Wasser ist ein Traum!
Tische und Stühle raus, die Markise ausgefahren, Badesachen an und rein in den feuchten Spaß. Wir bleiben einfach für immer hier, war unser erster Gedanke. Das Wasser war so klar, dass man selbst bei über 1,50 m den Boden noch klar sehen konnte. Ob es jetzt am Juli mit seinen 30 Grad liegt, wissen wir nicht, aber auch hier war relativ wenig Betrieb, sodass man den ganzen Tag eigentlich seine Ruhe genießen konnte.

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Hier bleiben wir nun vier Tage und schauen uns dabei die Stadt Hvar und  Jelsa an. Da wir keine Kuna mehr hatten und es im und um das Camp keinen Geldautomaten gab, liefen wir los nach Jelsa. Jelsa ist zu Fuß in ca. 20 bis 30 Minuten erreichbar. Es gibt keinen gepflasterten Gehweg dahin und so läuft man eben auf den engen Straßen bis nach Jelsa. Auf diesem Weg kommt man dann an zahlreichen anderen Campingplätzen vorbei, die jedoch nur halb so schön und tatsächlich bis unter die Decke vollgestopft waren. Hier muss man schon die Markise wieder einfahren, damit der Nachbar noch Platz hat. Also haben wir mit dem Kamp Grebišće genau die richtige Wahl getroffen. Eventuell lag es daran, dass die anderen Campingplätze näher an Jelsa lagen und man somit auch schneller in der Stadt war. Aber für etwas Ruhe und einen so schönen Platz nehmen wir auch gerne ein paar Minuten Fußmarsch in Kauf.

Von Jelsa selbst haben wir überhaupt keine Bilder, wieso weiß man jetzt auch nicht mehr :), wir vermuten nur, dass wir einfach zu geschockt waren, wie schön diese kleine Stadt ist. Zumindest ist Jelsa eher eine kleine Stadt mit kleinen Bars und Restaurants, einem kleinen Hafen und ansonsten schönen Gassen, die einen dazu einladen die Seele baumeln zu lassen und zu verweilen. Rund um den Hafen sieht man die typisch dalmatinischen Steinhäuser der ca. 1.600 Einwohner.

Beim Schlendern kommt man dann auf den Pjaca, der Platz der kroatischen Wiedergeburt, welche nicht weit von der mächtigen Burgkirche Maria Himmelfahrt entfernt ist. Wer auf Fisch steht, der ist am Pjaca richtig aufgehoben. Dort findet man täglich frische Fischgerichte auf einem kleinen lokalen Markt. Wir haben uns jedoch für eine Pizza entschieden und landeten so bei der Pizzeria Toni direkt am Hafen und 2 Gehminuten von dem Pjaca entfernt. Die Pizza können wir jedem empfehlen :).

Der Garten Perivoj aus dem späten 19. Jahrhundert, ist mit seinen Pappeln, Pinien, Akazien, Lorbeer- und Oleanderbüschen einer der schönsten Grünanlagen in ganz Dalmatien.

Von Jelsa aus ging es am nächsten Tag mit dem Bus direkt nach Hvar. Der Bus kostet für zwei Personen ca. 3 Euro. Wir mussten uns erst einmal durchfragen, bis wir den Busbahnhof gefunden hatten (wenn man das auch so nennen kann). Diese ist nämlich nicht unbedingt ausgeschildert und erinnert eher an einen ungepflegten Hinterhof. Der Platz, an dem der Bus abfährt, befindet sich ca. 10 Gehminuten vom Pjaca entfernt in der Straße Jelsa 354, 21465, Jelsa, Croatia.

Nach Hvar Stadt war es ca. 1 Stunde Fahrtzeit. Der Busfahrer wusste, was er da tat, denn die Straßen waren der Horror. Nicht etwa, weil die Beschaffenheit schlecht war, sondern eher vielmehr das diese überhaupt nicht wirklich breiter als der Bus selbst war. Und wir sprechen hier eigentlich von zwei Spuren :). Rechts und links ging es dann ohne Leitplanke gut einen Meter in die Tiefe. Da wurde mir schon schlecht bei dem Gedanken, das ich lediglich den Kastenwagen irgendwie wieder von der Insel bringen musste.

Heile angekommen, gingen wir ohne Planung direkt los. Ähnlich wie Split ist Hvar Stadt wie ein Labyrinth aufgebaut und so kann man auch dort am Hafen die Gassen entlang laufen. Immer wieder gehen kleine Gassen den Berg hoch oder direkt runter an den Hafen. Es war wirklich sehr schön und sehr idyllisch. Ganz anders, als wir im Vorfeld vermutet hatten. Wir konnten nur erahnen, dass hier abends bzw. nachts viel los ist und man von einer Party zur nächsten gehen kann. Tagsüber haben wir davon aber wenig mitbekommen. Die ursprüngliche Skepsis war also völlig unbegründet.

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Hvar ist auch bekannt für die Festung Fortica (La Španjola), die man lediglich mit einem ordentlichen Fußmarsch bergauf erreicht. Einmal oben, hat man von der Festung aus einen wunderschönen Blick über die gesamte Bucht und den Hafen. Der Weg dahin führt außerdem an schmalen, süßen, historischen Gassen mit Kopfsteinpflaster und einer zauberhaften Pflanzenwelt vorbei. In der Festung selbst befindet sich heute eine Amphorensammlung und andere Exponate aus der Antike und dem Mittelalter.

Die Aussicht ist einzigartig, aber man muss es schon mögen sich zwischen hunderten anderen wohl zu fühlen.

Was auch bei diesem Ausflug nicht fehlen darf, ist natürlich das Essen und Trinken. Die kroatische Küche besteht aus viel Fleisch, Fisch, Käse und Speck. Das kroatische Nationalgericht Cevapcici zählt mit zum Lieblingsessen vieler Urlauber und sollte von euch auch ausprobiert werden.
Entlang der Promenade findest Du zahlreiche schicke Designerbars, Restaurants und Clubs. Hvar ist nämlich auch beim Partyvolk sehr beliebt und zieht entsprechend auch flüssige Kundschaft an. Das ist auch sofort an den zahlreichen Yachten erkennbar.

Doch so schön wie Hvar auch ist, muss erwähnt werden, dass sich hier eine Unterkunft nach der anderen in Form von Hotels, Hostels, Appartments aneinander reiht. Preislich ist Hvar dann doch in die gehobene Klasse (in Kroatien) einzustufen und so fällt es uns schwer zu glauben, das hier überhaupt noch Einheimische wohnen.

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Auch als die Lavendelinsel bekannt, findest Du in Hvar Stadt alle möglichen Produkte von Olivenöl mit Lavendel, Lavendelkissen, Lavendelöl, Dekoartikel und mehr aus und mit Lavendel. Unser Geschmack ist das nicht und so konnten wir trotz einem kurzen Blick auf die Produkte ohne Einkauf weiter ziehen.

Die Insel Hvar muss man wohl als Gesamtbild betrachten. Wir haben lediglich Jelsa und Hvar besucht und können das als Zwischenstopp in Kroatien auf jeden Fall empfehlen. Die Natur, die kleinen Städte mit den schönen Gassen und die Buchten lassen einen wirklich entspannen und man entflieht aus dem Alltag, wofür der Urlaub auch gedacht war.

Wir sind wieder am Campingplatz angekommen und verbringen hier noch weitere zwei schöne Tage um dann in Richtung dem neuen Ziel aufzubrechen. Zugegeben ist es uns schon sehr schwergefallen diesen Campingplatz wieder zu verlassen.

Zurückblickend auf die Busfahrt von Jelsa nach Hvar kam alles genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Schneller als 30km/h bin ich nicht gefahren und blieb bei kommendem Gegenverkehr einfach stehen. Anders ist es nicht möglich, wenn man nicht rechts oder links über einen Meter tief von der Straße fallen will. Der typische Inselbewohner ist das wohl gewohnt, ich jedoch hatte hier tatsächlich zum ersten Mal etwas Angst um meinen Van :).

Auf der einzigen Straße über die Insel kommt man noch an vielen kleinen Ölmühlen vorbei. Hier lohnt es sich wirklich einmal anzuhalten, das Olivenöl oder den Wein zu probieren und die ein oder andere Flasche mit in die Heimat zu nehmen. Dann bleibt das Urlaubsfeeling länger und wir sind wahnsinniger Fan von kroatischem Olivenöl. Wir persönlich lieben die kleinen Hütten der kleinen Bauern (nicht die kleinen Stände an der Straße, sondern richtige Häuser) bei denen man erst einmal gar nicht weiß, was sie alles gerade haben oder ob das Olivenöl evtl. auch schon ausverkauft ist. Einfach auf Schilder achten, wo eine kleine Oliven abgedruckt ist oder die Aufschrift Ulje drauf steht. Da seid ihr richtig.

Somit einmal über die ganze Insel gefahren, ging es mit der Fähre von Sucuraj am anderen Teil der Insel nach Drvenik. Die Fährüberfahrt kostete ca. 25 Euro und dauerte ca. 30 Minuten. Lediglich die Wartezeit vor der Fähre war mit 1,5 Stunden unter der Sonne nicht gerade erträglich. Einen genauen Fahrplan gibt es hier, anders als von Split nach Stari Grad, nämlich nicht (es hingen schon Pläne aus, aber die Zeiten, an der die Fähre fuhr, waren andere) und so mussten wir eben warten, bis wir auf die Fähre auffahren konnten.

Pasjaca Beach, das kleine Paradies

Runter von der Insel Hvar ging es zu einem absoluten Geheimtipp, der Pasjaca Beach. Eine Bucht, die nicht ausgeschrieben ist und vor allem gibt es hier keine Hotels oder sonstigen touristischen Schnickschnack. Der Strand Pasjača befindet sich in Konavle, genauer in einem kleinen Dorf Popovici im Süden von Kroatien.

Von dem Dorf aus sind es noch ca. 5 Minuten Fahrtweg durch einen Wald bis zu drei kleinen Parkplätzen. Der Weg dorthin ist aber nicht geteert und man muss die großen Löcher so gut es geht umfahren. Vielleicht liegt es genau daran, dass die Parkplätze quasi alle leer waren. Allerdings muss man auch sagen, dass wir einmal abends ca. 19 Uhr da waren und dann noch einmal am nächsten Morgen um sieben Uhr. Wir haben wahrscheinlich die Touris aus Dubrovnik (welches dort in der Nähe ist verpasst, was unser Glück war). Mit unserem Kastenwagen hatte ich auf der Schotterpiste schon zu kämpfen und Kathrin war mit ihren Nerven etwas am Ende.

Allgemein kommt man auch nur via Google-Maps dort hin. Mein Garmin Navigationsgerät mit aktuellster Karte kennt das Dorf Popovici erst gar nicht.

Steht das Wohnmobil nun aber einmal auf einem Parkplatz trennen einen nur noch 250m zwischen Parkplatz und Bucht. Die Bucht erreicht man nur über in die Felsen eingeschlagene Treppenstufen, die natürlich alles andere als einer Norm entsprechen.

Unten angekommen erreicht man dann eine schöne kleine Bucht mit Steinstrand. Manoman, wo sind denn die Badeschuhe? Natürlich oben im Wohnmobil! Wer geht hoch und holt sie? Keiner!
Mit vielem Ah, Oh, Aua, Oh, Ah ging es dann ins Wasser. Geil! Noch bei über 2m Tiefe ist das Wasser so klar, dass man den Boden sehen kann. Das Wasser hat gute 25 Grad und wir genießen es unsere Runden zu drehen und die enorme Felswand und die Natur drumherum zu bewundern.

Aus dem Wasser zu unseren Handtüchern haben wir uns dann mit vollem Körpereinsatz gerobbt. Es ist unmöglich barfuß über diese Steine zu laufen. Abgesehen von den Steinen, ist der Pasjaca Beach einer der schönsten Plätze, an denen wir jemals waren.

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Nach über zwei Stunden ging es dann die Treppen wieder hoch und wir übernachteten aufgrund fehlender Campingplätze etwa 20 Minuten entfernt in einer kleinen Stadt auf einem öffentlichen Parkplatz. Die Nacht war relativ kalt und neben uns befand sich ein 24/7 Waschplatz für Autos. Gefühlt haben ab 23 Uhr alle Einwohner angefangen die Autos zu waschen :).

Erst am nächsten Morgen wurde uns bewusst, dass wir auch noch direkt neben einer Polizeistation standen. Ich hatte mit dem Wissen, dass das „Wildcampen“ in Kroatien verboten ist und teuer werden kann schon Angst, dass hier gleich etwas auf uns zukommen wird. Aber die Angst war dann komplett unbegründet. Mehr als ein freundliches „Guten Morgen“ mit den zahlreichen Polizisten, die gerade vom Bäcker kamen, gab es nicht.

Gleich nach dem Wachwerden wollten wir noch einmal zum Pasjaca Beach. Schwimmsachen wieder an, über die Schotterpiste und ab in die Bucht herunter. Bei den Stufen kommt man auch am Morgen schon ganz schön ins Schwitzen. Unten angekommen, dachten wir schon, dass wir die Einzigen wären, aber ein Pärchen hatte dort am Strand die Nacht auf einer Luftmatratze verbracht, was wohl auch sehr sehr schön in dieser Kulisse sein muss. Wir waren etwas neidisch, dass wir auf sowas nicht gekommen sind. Nach der Erfrischung ging es wieder hoch zum Camper und nun ziehen wir weiter nach Montenegro.

Über Montenegro und unsere Stopps schreiben wir einen neuen Artikel. Schau einfach später noch mal rein.

Autarke Wasserversorgung im Wohnmobil mit dem Alb Nano Premium Wasserfilter

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In dem Beitrag „Wasserversorgung mit kleiner Wasserkunde“ gab es eine kleine Wasserkunde inkl. einigen Tipps woher man sein Frischwasser für das Wohnmobil beziehen kann und was für Gefahren in Wasser überhaupt lauern können.

Ich wollte aber einen Schritt weiter gehen und nahezu autark meinen Wassertank mit Wasser befüllen. Hierzu gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, woher das Wasser bezogen werden kann.

Das sind wie im vorherigen Beitrag schon erwähnt Brunnen und Quellen, aber auch Bäche, Seen oder eben andere Stellen wo wir Wasser auffinden. Das ein See neben einer Chemiefabrik eventuell ungeeignet ist, muss ich hoffentlich nicht extra erwähnen.

Wichtig ist, dass das Wasser, egal ob vom See, Bach oder aus anderen Quellen auch gefiltert wird. Am Ende des Schlauches, der in den Wassertank geht, möchte ich weitestgehend keine Protozoen, Bakterien und Viren mehr im Wasser haben. Zumindest Protozoen und Bakterien bekomme ich sehr gut raus. Gegen Viren gibt es leider keinen Filter, der zu 100% alle Viren herausfiltert und für die Reisezeit im Wohnmobil geeignet ist. Hier ist ganz einfach das Problem, das Viren bis zu 0,02 Mikron klein sein können. Aber selbst das Leitungswasser von Zuhause ist nicht zu 100% Virenfrei!

Nun habe ich mir lange überlegt, was ich tun kann, um auch ohne einen Wasserhahn an einer Wand mein Wasser in meinen Tank zu bekommen. Das erste Setting wurde nach einigen Tests und Überlegungen gefunden und sollte aufgrund der Größe in jedem mobilen Heim Platz finden.

Was benötigt wird um bei dem Thema Wasser autark zu bleiben

Ich habe mich für eine 12v Tauchpumpe von der Firma Bacoeng entschieden

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  • Ideale Wasserpumpe zum Pumpen auf Schiffen, für Aquakultur, bei der...
  • Verwendbar mit Solarmodul und 12 V-Akku-System.

Diese ist mit den Maßen 14cm x 14cm x 24cm nicht sehr groß, fördert aber trotz der 12v Spannung und 180Watt Leistung stattliche 98 Liter die Minute auf über 8m Höhe – „laut Hersteller“. Diese Daten stammen wie gesagt vom Hersteller, in meinem Video, das auch meinen erster Versuch zeigt, kam ich gerade einmal auf 5,5 Liter pro Minute. Das lag aber am Ende tatsächlich an dem Spiralschlauch und der Batterie, die ich vor dem Test nicht aufgeladen hatte. Da war ich wohl selbst etwas zu schnell :). Mit einem herkömmlichen Schlauch und einer vollen Batterie komme ich immerhin schon auf 50 Liter die Minute. Das ist vollkommen ausreichend, da das Set am Ende ohnehin nur einen Durchsatz von 10 Liter die Minute erlaubt. Leider habe ich das dann nicht mehr in das Video gepackt. Ich kann die Pumpe, anders als im Video dargestellt also mit ruhigem Gewissen weiterempfehlen.

Als Zweites musste ich mir Gedanken machen, wie ich an die Pumpe meine 12v hinbekomme. Das Kabel abgehend von der Pumpe selbst ist 6m lang und könnte ggf. bis zum Fahrzeug reichen, so dass am Ende des Kabels ein 12v Stecker für den Zigarettenanzünder angebracht werden kann. Sollte die Länge nicht ausreichend sein, kann natürlich per Verlängerungskabel verlängert werden.

Ich selbst wollte aber nicht unbedingt die 10-20 Meter Kabel, vielleicht auch mehr zum Auto legen. Deshalb habe ich mich hier für eine Kleine 20Ah Batterie, die grundsätzlich für Motorräder bestimmt ist entschieden. Diese kann ich dann direkt an z.B. das Seeufer oder neben den Brunnen oder Bach stellen und muss lediglich den Wasserschlauch bis zum Auto ziehen oder ich halte auch den Schlauch kurz und befülle mit einem kleinen Stück Schlauch einen Kanister und trage diesen zum Wohnmobil, wie es auch in dem Video zu sehen ist.

Die Batterie lade ich über ein Batterieladegerät am Wechselrichter, sobald diese annähernd leer ist. Hätte ich das nur mal vor dem Videodreh gemacht :)

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An der Pumpe selbst ist ein 25mm großer Anschluss für einen Schlauch. Damit ich nicht noch einen Schlauch in einer anderer Größe mit mir herumfahren muss, habe ich auf diesen Anschluss einen Wasserdieb gesetzt, an den ich dann einfach meinen Gardena-Schlauch anschließen kann. Den Wasserdieb verlinke ich  am Ende des Beitrags, denn leider passt der normale Wasserdieb von Gardena nicht auf 25mm große Rohre.

Das Herzstück unserer autarken Wasserversorgung – der Filter

Angefangen mit meinen Tests habe ich mit dem 3-stufigen Filterset von PureOne.

Da ich online die Maße von diesem Filterset nicht direkt gesehen habe und die Bilder ein relativ smartes System zeigten, habe ich mir dieses Set bestellt. Als die Sendung zugestellt wurde, habe ich geschluckt :). Zusammengebaut hat das Set eine Größe von guten 50x35x20cm. Sehr groß also. Ich wusste überhaupt nicht, wo ich diese drei Filter in meinem Kastenwagen unterbekommen soll und habe mich weiter auf die Suche begeben. Noch dazu müsste ich es nach jedem Gebrauch wieder auseinander schrauben.

Ich habe weiter gesucht und bin auf den „Alb Filter® MOBIL Nano“ gestoßen. Dabei handelt es sich um einen Filter, der mit den Maßen 13 × 10 × 10 cm und den 520 Gramm sehr handlich und klein ist un obendrein noch etwas besser filtert als das Set von PureOne.

Der Nano Filter von Alb filter nämlich bis 0,1 Mikron, womit garantiert alle Protozoen, Bakterien aber auch 60% aller Viren herausgefiltert werden. Im Gegenzug filter das Filterset von PureOne nur 0,3 Mikron. Preislich ist der Alb Nano inkl. Gardena Anschlusset doppelt so teuer wie das PureOne Set. Das sind jedoch nur die einmaligen Anschaffungskosten. Der Wechselfilter ist dann um einiges billiger bzw. auch günstiger als drei neue Filter für das PureOne Set.

Der Alb Nano Premium Wasserfilter

  • Nano Trinkwasserfilter inkl. Anschluss-Set für Caravan, Wohnmobil und Wohnwagen. Filtert kleinste Mikroorganismen ( ~99,99% ), E. Coli Bakterien, Vibrio Cholera, Shigellen, Salmonellen uvm.
  • Komplett-Set mit Schlauch, Anschluss-Adapter und Rohrschellen-Schnellverbinder für 10mm Womo Trinkwasser-Schläuche.
  • Sicherheit für unterwegs. Schützt vor Krankheitserregern und Mikrokeimen.
  • Installation im oder am Wassertank bzw. unter der Spüle einer Campingküche.
  • Qualität aus Süddeutschland. Unkompliziert und schnell.

Keine Produkte gefunden.

In dem unten gezeigten Video habe ich direkt den ersten Test gemacht, ohne das ich es vorab und extra für das Video getestet hatte. Wie gesagt, der Durchsatz der Pumpe ist nicht wie vom Hersteller angegeben, aber dadurch, dass der Alb Nano lediglich 10 Liter pro Minute durchlässt, komplett ausreichend.

Wie man sehen kann, habe ich das Wasser, dass durch den Alb Filter Nano sehr klar wurde, auch direkt gekostet. Es ist tatsächlich eine gute Trinkwasserqualität ohne einen Nachgeschmack. Leider erkennt man den Unterschied zwischen ungefiltert und gefiltert in dem Video nicht ganz so schön, ich muss aber sagen, dass man diesen mit dem Auge schon ganz gut erkennen kann. Entsprechend kann ich mich über die Qualität, die der Filter liefert, überhaupt nicht beschweren und behaupte, dass er genau das tut, was er soll.

Der Alb Nano Filter mit seiner Hohlfasermembran und einer Filterdichte von bis zu 0,01 Mikron, filtert die meisten Mikroorganismen wie z.B. Mikroplastik, Asbestfasern, Keime, Bakterien, Mikrokeime, Legionellen, Filtration kleinster Mikroorganismen, E. coli Bakterien, Vibrio Cholera, Shigellen, Salmonellen uvm. tatsächlich heraus. Das ergeben auch die Tests anderer Berichte, die den Alb Filter z.B. in einer Wasseraufbereitungsanlage im Haus verwenden.

Laut Hersteller und das wäre auch meine persönliche Meinung, sollte der Filtereinsatz alle 6 Monate getauscht werden. Alternativ z.B. wenn der Filter nicht oft benutzt wird, sollte ein Tausch stattfinden, wenn der Durchfluss von 10 Litern pro Minute nicht mehr gegeben ist, denn dass bedeutet, dass der Filter einfach zugesetzt ist.

Was mir auf Anhieb gut gefällt ist das hochwertige Edelstahl-Gehäuse Made in Germany. Aber auch, das allgemein kleine und smarte System an sich ist es auf jeden Fall wert, es mit sich zu führen. Über die Pumpe selbst lässt sich streiten, da schaue ich mich sporadisch nach anderen Alternativen um, aber soweit funktioniert das Vorhaben, wie in dem Video auch zu sehen ist super.

Somit bin ich ein Stück weiter an meine Autarkie herangekommen und denke, dass es mir dank Solar, Lithium und nun dem Alb Nano Filter an nichts mehr fehlt. Es sei denn, jemand hat eine Idee, wie ich am einfachsten nach Gas bohren kann :). Es ist also nicht verkehrt, gerade im Ausland, in welchem die Wasserqualität ohnehin schwankend ist, den Alb Filter Nano einzusetzen. Dieser kann natürlich auch zwischen Wasseranschluss am Campingplatz und dem Tank im Wohnmobil angebracht werden um einfach nochmals eine Filterstufe vorweg zuhaben.

Das Video, dass ich bei nächster Gelegenheit aber nochmals neu abdrehen werde, stelle ich hier einfach vorab zur Verfügung. Schaut einfach noch mal vorbei.

Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen wieder etwas inspirieren und wünsche wie immer ein fröhliches und schönes Campen.

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GSM Remote Steuerung für den Victron BMS 12/200

VanLeben.com - Der VanLife und Reiseblog

Nun bin ich ja seit kurzer Zeit stolzer Besitzer von Lithium Batterien und bin somit auch im Besitz eines BMS (Batteriemanagement System), genauer einem Victron BMS 12/200.
Das BMS ist zwischen den Batterien und den Verbrauchen geschaltet und bietet mir neben dem herkömmlichen Abschalten über das vom Hersteller verbaute Bedienpanel in der Front meines Ducatos auch das schließen des Relais direkt am Victron BMS 12/200.

Schließe ich den 12v Kreis am Bedienpanel, geht wie gewollt kein Licht, kein TV, keine Wasserpumpe, keine SAT-Antenne, quasi nichts.
Diese Verbraucher inkl. der Truma Combi4 Heizung/Wasserboiler hängen nach dem BMS an dem Schaudt EBL, der im Fahrzeug verblieben ist. Lediglich mein Truma CP Plus Bedienmonitor und die Truma Inet Box hängen außerhalb von dem EBL am Dauerplus, da dort auch der Timer und die Uhrzeit eingestellt ist. Ich möchte es mir ersparen immer wieder alles einstellen zu müssen :).

Die Problematik

Sobald ich nun aber das Relais von dem Victron BMS per App oder über den BMS Monitor geschlossen habe ist das Fahrzeug quasi Stromtod.
Dann schaltet selbst die Inet Box und das CP Plus ab. Nun komme ich aber in Situationen, wo es sich einfach lohnt, das Relais zu schließen, um eventuell die Batterie zu schonen, wenn das Fahrzeug einmal länger steht oder was auch immer für Gründe gegeben sind. Alleine die zwei Truma Geräte, die am Dauerplus hängen ziehen dauerhaft 0,6Ah.

Damit kommen die LifePo4 gut zurecht aber sicher ist sicher! Immerhin stimmen die Herstellerangaben von Truma genau mit dem Verbrauch, den mein Monitor anzeigt, überein :).

Nun habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich denn das BMS aus der Ferne wieder aktivieren kann. Denn grundsätzlich habe ich zwei Möglichkeiten.

a.) Ich verbinde mich per Bluetooth über die App und lege den Schieber um
oder
b.) Ich gehe an das Fahrzeug und bediene den Monitor.

Beides hat aber wirklich nichts mit „aus der Ferne“ zu tun. Die Reichweite für Bluetooth ist doch schon relativ beschränkt und bricht nach nur wenigen Meter Entfernung ab. Die letzte Wahl wäre wohl das komplette Victron Paket zu verbauen. Dann bleibt aber das Wohnmobil stehen, weil ich mir den Diesel nicht mehr leisten kann :). Das würde mich nämlich sicherlich nochmals über 1300 Euro kosten.

Die Idee zur „Fern“bedienung

Da hatte ich aber noch eine Idee! Aus einem früheren Projekt kam mir dann der „GSM Remote Controller“ in den Sinn. Dieser ist preislich mit 29,99 Euro schon ein Schnäppchen. Ruckzuck auf Amazon bestellt und 2 Tage später lag er schon vor der Haustür. Ich glaube, so ein Controller ist grundsätzlich z.B. zum Öffnen von Garagentoren gedacht, kann aber auch wie hier einfach zweckentfremdet werden.

Das BMS hat einen Remoteport, mit den Anschlüsse NO (Normally Open) und Com, die generell auf das Display aufgelegt werden. An dieser Stelle habe ich den GSM Controller einfach dazwischen gesetzt. Das wird grundsätzlich mit allen Batteriemanagement Systemen funktionieren, die über einen solchen Remoteport verfügen.

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Der GSM Controller RTU5024 bietet die Möglichkeit, eine Simkarte einzulegen und dann per SMS oder Anruf das Relais zu öffnen oder zu schließen. Die Ports sind hier identisch. Einmal 12v, die natürlich direkt auf die Batterie müssen und dann NO (Normally Open), NC (Normally Close) und Com.

Das Remote Kabel vom Victron BMS habe ich einmal abgezweigt und bin dann zusätzlich auf den NO- und Com Port von dem GSM Controller, wie auf dem Bild zu sehen ist, damit ich auch die Option behalte, das Relais auch weiterhin über den Monitor zu schließen. Wer das nicht benötigt, der kann die Kabel aus dem Monitor ziehen und direkt auf den GSM Controller klemmen.

Eingesetzt habe ich eine Pepaid Simkarte von Congstar, da ich hier im D1-Netz einfach den besten Empfang habe. Das Schöne daran ist, dass mich das „Fernsteuern“ eigentl. keinen Cent kostet. Fernsteuern kann ich nämlich per SMS oder Anruf. Klar, die SMS kostet mich wenige Cent, der Anruf zum GSM Remote Controller jedoch wird nicht angenommen. Der Controller legt nämlich direkt auf und dadurch entstehen keine Kosten. Unter diesen Umständen reicht eine normale Prepais Simkarte.

Platziert habe ich den Controller mit der Antenne (die kann übrigens getauscht werden) unter meinem Monitor hinter der Hecktür, wo er mich nicht stört und ich dennoch guten Empfang habe.

Die Konfiguration ist einfach

Um den GSM Controller RTU5024 zu konfigurieren, benötigt man lediglich die App „GSM Gate Opener RTU5024„. Viele Einstellungen gibt es tatsächlich nicht, jedoch muss ich hier erwähnen, dass es leider keine Bluetooth-Schnittstelle gibt und die App nur SMS generiert, über die der Controller dann konfiguriert wird.

Ich behaupte nun einfach mal, dass jeder Laie mit Englisch Kenntnissen diese App verstehen wird und bedienen kann. Eine deutsche Version gibt es nämlich nicht.

Zur Sicherheit komme ich dann gleich. Es gibt grundsätzlich gar nicht viele Einstellungen, die ich für die reine Funktionalität vornehmen kann. Lediglich einen Timer, dem ich sagen kann, wie lange das Relais offen oder geschlossen bleiben soll oder ich lasse diese Konfiguration einfach unberührt und schließe/öffne per Anruf oder SMS manuell. Dadurch, dass die Konfiguration aber wie erwähnt per SMS stattfindet, kann ich den Controller auch von jedem Ort der Welt umkonfigurieren.

Kann mir dann jeder den Strom abdrehen?

Nein, so ist das nicht. Man hat natürlich verschiedene Sicherheitsvorkehrungen.

Über die App können bis zu 99 Rufnummern hinterlegt werden, die zur Bedienung per SMS oder Anruf berechtigt sind. Jemand dessen Rufnummer nicht hinterlegt ist, kann somit auch das Relais nicht öffnen oder schließen. Nicht dass zufällig Mal der Congstar-Support anruft und nach dem Wohlbefinden fragen will und plötzlich alles dunkel ist :).

Zur Bedienung per SMS Kommandos wird auch immer ein Passwort benötigt. Dieses ist nach der Lieferung „1234“, kann aber ebenfalls geändert werden.

Selbstverständlich kann auch eingestellt werden, das pauschal jeder berechtigt ist, was aber nicht zu empfehlen ist. Wer überlässt anderen schon gerne die Kontroller über seinen Strom.

Ich denke diese Einstellungen reichen dafür aus um andere davon abhalten zu können, hier Unfug zu treiben.

Zum Abschluss

Jetzt gibt es noch ein kleines Video über die simple Funktionalität. Und wer sich jetzt noch fragt, wieso ich das so gemacht habe, dem kann ich gar keine richtige Antwort geben. Mir kam durchaus einmal in den Sinn, das mein Wohnmobil mal irgendwo steht, wo ich eben nicht bin und ich den Strom komplett deaktivieren oder ggf. aktivieren möchte.

Das ist vielleicht dann für mich interessant, wenn das Wohnmobil bei meinen Kunden stehen bleibt und ich längere Zeit nach Hause fahre. Dann kann ich das Relais vor Ort noch schließen und wenn die Temperaturen mal wieder im Keller sind, schon vor der Rückfahrt zum Wohnmobil aus der Ferne den Strom wieder aktivieren, wodurch auch das CP Plus von Truma ebenfalls wieder mit Strom versorgt wird und ich die Heizung schon einmal starten kann. Also ich finde das Klasse :).

Ansonsten kann man durchaus jegliche Geräte mit etwas Bastelei an den Controller hängen, um irgendetwas aus der Ferne zu steuern. In diesem Fall war es eben einfach, da der BMS schon über einen Remoteport verfügt.

Hier nochmals das benötigte Meterial

Der Umbau von einer AGM Batterie auf viel Lithium LifePo4

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Bisher stand ich so autark wie möglich mit meiner 150Ah AGM Batterie. Das hat gerade im Winter nicht immer sehr gut funktioniert, da ich die Truma Combi 4 quasi 24 Stunden am Tag laufen habe und zusätzlich noch meine Geräte wie Notebook und Handy lade + natürl. die normalen Verbraucher wie Licht und Wasserpumpe etwas Strom benötigen.

Da war ich dann nach 3 bis 4 Tagen schon am Ende mit meiner Stromkapazität. Im Sommer hätte das sicherlich gut geklappt, da die Solaranlage für den Stromnachschub sorgt. Aber über die Stromausbeute am Jahresende, selbst über einen MPPT Regler, muss ich keinem etwas erzählen. Es reicht einfach nicht aus! In nächster Zeit werden es auch eher mehr als weniger Verbraucher und so kommen auf Freizeittouren sicherlich noch Verbraucher wie z.B. der eBike-Akku, der aufgeladen werden will hinzu.

Also ging es an die Überlegung die AGM Batterie gegen zwei „Lithium (LifePo4) Batterien“ zu tauschen, bei der ich finanziell beide Augen zugedrückt habe.

Kleine Batteriekunde zu Beginn

Kurze Information Vorweg: Nassbatterien, Gelbatterien und AGM Batterien unterscheiden sich hauptsächlich in der Lagerung des „Elektrolyt“.

1. Nassbatterie (Blei-Säure) behandle ich hier etwa wie ein rohes Ei, denn diese sind nie so zyklenfest wie Gel- oder AGM-Batterien und außerdem nicht wirklich wartungsfrei. Auf jeden Fall sollten Nassbatterien fest verschlossen sein, da sonst eine Abluft-Leitung nach außen verlegt werden müsste. Sie sind anfälliger dafür, an Kapazität zu verlieren – gerade wenn man sie nicht hegt und pflegt. Dafür jedoch sind es die günstigsten Wohnmobilbatterien, die wir auf dem Markt finden können. Sollte das Batteriefach nicht fest verschlossen sein, ist eine ABluft zwingend ratsam, da unser Wohnmobil durch das Elektrolyt, das in der Batterie herum schwappt zu riechen anfängt. Das ist kein wirklich angenehmer Geruch! Weiterhin gilt es die Batterie richtig und nicht zu lange zu laden, denn da können diese schon einmal anfangen zu kochen, was das direkte Todesurteil bedeuten kann. Deshalb  ist eine Nassbatterie nur dann sinnvoll und kann lange halten, wenn diese gepflegt wird und ein Auge auf die richtige Ladung geworfen wird. Ich selbst möchte mich aber eigentlich nicht um meine Batterie kümmern müssen.

2. Gel Batterien sind im Gegensatz zur Nassbatterie weniger anfällig, zyklenstärker und wartungsfrei. Sie vertragen eher mal eine Tiefenentladung und du musst dich nicht gleich wieder an die nächste Steckdose hängen, aus der Angst, dass deine Wohnmobilbatterie sonst das zeitliche segnen könnte. In der Gelbatterie sind Bleiblatten verbaut und das Elektrolyt wird in Gel gebunden. Gelbatterien haben etwas mehr Zyklen als AGM-Batterien und beim Laden gibt es weniger Kompatibilitätsprobleme aufgrund der etwas niedrigeren Ladekennlinie.

3. AGM Batterie (Absorbent Glas Mat) sind eine Weiterentwicklung der Gelbatterie und werden gerade im Wohnmobil immer öfters verbaut. Das Elektrolyt ist in einem Glasvlies gebunden und die Batterien sind zyklenfest und wartungsfrei. Sie lassen sich etwas schneller aufladen als Gelbatterien und kommen auch mit etwas höheren Strömen zurecht, was gerade dann ein Vorteil ist, wenn z.B. ein größerer Wechselrichter betrieben wird. AGM Batterien sind etwas kompakter als Gelbatterien, da die Bleiplatten enger beieinander liegen. Zu beachten ist jedoch, dass nicht jedes Batterieladegerät die höhere AGM-Ladekennlinie (14,6V) liefern kann. Der große Vorteil gegenüber Blei Batterien im Wohnmobil ist, dass sie eine kürzere Absorptionszeit aufweisen, daher geeigneter sind um fast ausschließlich über eine Solaranlage geladen zu werden.

4. Lithium Eisenphosphat (LiFePo4 = chem. Bezeichnung, LiPo = Abkürzung) Batterien sind das Nonplusultra unter den Versorgungsbatterien. Und bei intensiver Nutzung / auf lange Sicht sogar wirtschaftlich interessanter. Sie kommen mit hohen Ladeströmen ebenso zurecht wie mit Tiefentladung. Durch den höheren Energienutzungsgrad wird sogar weniger Solarpower auf dem Dach benötigt, was sich dort natürlich auch wieder im Gewicht widerspiegelt. Lediglich der Preis ist hier in der Anschaffung höher. LiFePo‘s sind relativ teuer und es ist nicht abzusehen, dass sie günstiger werden, da Lithium schon weniger als Zink und Kupfer vorkommt. Lithium gilt als einer der wertvollsten Rohstoffe der Welt.

Weitere Informationen zu den Batterietypen, Ladezyklen, der Lebensdauer und Kennzeichnungen findest du auch auf „campofant – Wohnmobil Batterie: Gel, AGM, Blei-Säure oder LiFePO4?„.

Vor- und Nachteile auf einen Blick

BatterietypVorteileNachteile
Nassbatterie
  • Günstig
  • Bedingt für höhere Ströme
  • Schwer
  • Braucht Belüftung
  • Nicht lageunabhängig
  • Wartungsbedürftig
  • Vollladen wichtig
GEL-Batterie
  • Schwer
  • Langlebig
  • Gasdicht
  • Wartungsfrei
  • Schwer
  • Nur schwache Ströme
  • Vollladen wichtig
  • Braucht lange für 100% Vollladung
AGM-Batterie
  • Langlebiger
  • Lageunabhängig
  • Gasdicht
  • Wartungsfrei
  • Bedingt für höhere Ströme
  • Schwer
  • Spezielle Ladegeräte nötig
  • Vollladen wichtig
LiFePO4 Batterie
  • Leicht
  • Hochstromfest
  • Schnellladbar
  • Wartungsfrei
  • Extreme Lebensdauer
  • Lageunabhängig
  • Günstigster Batteriestrom
  • Muss über Wochen nicht voll aufgeladen werden
  • Volle Stromaufnahme bis 99% Ladezustand
  • Kann mit fast allen Ladegeräten geladen werden
  • Mag keine 100% Ladezustände
  • Benötigt ein BMS
  • Teuer in der Anschaffung

Ich brauche mehr Strom!

Vasco denkt sich sicherlich seinen Teil über mich :). Aber er muss ja Geld verdienen und mir meine Sorge um eine leere Batterie nehmen. Also hat er sich meinem kleinen Kastenwagen mal wieder angenommen und mir meinen Wunsch der Lithium Batterien (LiFePo4) erfüllt. Am Ende des Beitrags habe ich in einer Amazon-Liste (Affiliate Links) alle verbauten Teile aufgelistet.

Wie schon erwähnt, hatte ich mit meiner 150Ah AGM Batterie bisher Strom für 3 bis 4 Tage zu winterlichen Zeiten. Das war eindeutig zu wenig! Da ich das ganze Jahr über sehr viel Zeit in meinem Wohnmobil bzw. Kastenwagen verbringe und nicht nur bei Sonnenschein, wo mir eine Solaranlage die Batterien wieder auflädt, muss ich einfach autark genug sein und Strom zur Verfügung haben.

Am 3. Tag bricht die Spannung meiner AGM teiwleise schon auf 10,9v bis 12,1v runter und dann kam an Tag 4 oder 5 der Zeitpunkt an dem meine Verbrauche ausgestiegen sind. Der Vorteil der Lithium Batterien ist nun deutlich erkennbar. Ich spare mir über 16kg an Gewicht. Die einzelne AGM-Batterie wiegt 48kg und wird ersetzt durch die 2x 90Ah LiFePo4, mit jeweils 16kg. Gleichzeitig hält der Lithium Akku die Spannung auch bei höheren Stromentnahmen (auch über den Wechselrichter) konstant bei um die 13v.

Von der AGM kann ich maximal 50% der Kapazität nutzen, was bei 150Ah dann um die 75Ah wären. Alles über 50% ist schädlich für die Blei-Batterie und verkürzt die Lebensdauer. Bei einer Lithium-Batterie kann ich jedoch nahezu 90% der Kapazität auch tatsächlich nutzen, was in meinm Fall bedeutet, dass ich durch die 2x 90Ah Lithium in Parallelschaltung nun auch ca. 162Ah nutzen kann. Die mögliche Entnahmekapazität wurde also mehr als verdoppelt.

Die Zyklenfestigkeit ist das nächste Thema worin sich eine Lithium- von der AGM-Batterie unterscheidet.

Ein voller Zyklus ergibt sich wenn die Batterie 1x vollständig geladen wurde und bis zu ihrer vorgegebenen Speicheruntergrenze (wie erwähnt ca. 50%) entladen wurde.
Beispiel: Eine 100AH Batterie wir komplett aufgeladen und es werden 50Ah entnommen. Das ergibt dann einen Ladezyklus.

Die Zyklenfestigkeit gibt also an wie oft ich einen vollen Zyklus durchführen kann ohne das die Batterie Leistungsverluste aufzeigt. Ist eine Batterie mit 350 Ladezyklen angegeben, kann ich sie quasi 350x entladen. Nutze ich aber nur die Hälfte von einem Zyklus so kann ich diese Entladung schon 700x durchführen. Also kann man sagen: „Je flacher der Zyklus wird desto länger lebt die Batterie“.

Wenn wir also an unseren Batterien lange freude haben wollen, macht es Sinn den Zyklus nicht immer voll auszuschöpfen sondern rechtzeitig nachzuladen. Aber was soll mich das kümmern. Ich brauche Stroooooom! und will mich so wenig wie möglich um Zyklen und dem tauschen von Batterien beschäftigen. Victron gibt bei der 90Ah die Zyklenfestigkeit mit 5000 Zyklen an. Meine AGM hatte eine Zyklenfestigkeit von 1100 Zyklen laut Hersteller. Ich würde hier blind behaupten, dass die Batterien also bis zum Kauf eines neuen Wohnmobils in vielen Jahren halten werden :).

Es war also ein kalter Samstag im Februar und Vasco stand mit mir vor meinem Kastenwagen. Die größte Herausforderung war hier definitiv das sehr begrenzte Platzangebot. Bei meinem Adria Twin war die AGM, der Schaudt EBL, MPPT und ein Sicherungskästchen hinten im Heck über dem Radkasten montiert. Es musste also Platz genug für die zwei neuen Lithium Batterien, den BMV (Batteriemonitor), das BMS (Batterie Management System), den Shunt, ein Plus-Verteiler, den Votronic Ladebooster, einer Landstromsicherung + den EBL von Schaudt geben.

Das hat am Ende auch sehr gut funktioniert. Nun ist der Kasten aber voll!

Nach ganzen 8 Stunden war Vasco fertig. Mit der Arbeit und vielleicht auch mit den Nerven. Ich quatsche Vasco immer ganz schön voll mit neuen Ideen und Weltproblemen im Wohnmobil. Naja ehrlich gesagt vielleicht auch nur mit meinen Problemen :).

Heute ist Tag 2 mit dem neuen System an Board und ich bin direkt einmal nach Rotterdam gefahren. Über die Victron App, kann ich nun alles was an Strom rein und rausgeht kontrollieren und sehe zum ersten Mal auch was jedes einzelne Gerät an Strom zieht. Das nächste Update sind definitiv LED-Lampen!

Kurzum kann ich sagen, dass ich mit allem sehr zufrieden bin. Vasco hat wieder eine klasse Arbeit abgeliefert und ich habe nun weniger Angst, keinen Strom mehr zu haben.
Wie sich das Ganze im Sommer, wenn die 200Wp Solarmodule ihre Dienste aufnehmen und mit der Zeit überhaupt verhält, werde ich später nochmals ausführlich berichten. Aktuell ist das Wetter nicht so toll und in Rotterdam sind es auch nur 2 Grad bei sehr bewölktem Himmel.

Nun gibt es noch eine kurze Bildergalerie und ich wünsche wie immer frohes Campen.

Was wurde verbaut?

Fast frei stehen und Stellplätze in Essen (NRW)

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Beruflich bin ich oft in ganz Deutschland unterwegs. Mittlerweile aber seit 6 Monaten, bis auf wenige Wochen in Essen (NRW) und das mit meinem Kastenwagen, den ich nur unwesentlich länger besitze.

Meine Kunden befinden sich meist in zentraler Innenstadtlage und da habe ich öfters das Problem mit einem Campingplatz oder einem einfachen Stehplatz für Meinen Adria Twin. Diese befinden sich einfach zu weit weg, so dass ich Sparfuchs dann noch Geld in öffentliche Verkehrsmittel o.Ä. investierten müsste.

Der Begriff „Sparfuchs“ trifft mein Vorgehen aber sehr gut. Die letzten 10 Jahre war ich nahezu wöchentlich damit beschäftigt mich um Hotels zu kümmern. Das ist eine für mich doch sehr lästige Arbeit und abgesehen von Zimmerpreise von über 250 Euro pro Nacht zu Messezeiten auch nicht mehr vertretbar. Genau deshalb habe ich mir einen Kasten angeschafft um eben sehr flexibel zu sein, aber auch etwas mehr Privatsphäre zu haben.

Ehrlich gesagt habe ich mir das zu Beginn anders vorgestellt. Gerade die Sache mit dem Duschen, da in der Duschkabine doch relativ wenig Platz ist. Damit habe ich mich aber mittlerweile sehr gut arrangieren können. Mittlerweile koche ich am Abend auch selbst und gehe nur noch sehr selten Essen. An all das muss man sich erst einmal gewöhnen.
Zeitgleich gab es einige Umbauten wie z.B. mein fester Gastank, die Optimierung der Solaranlage etc., mit denen ich nun noch autarker bin und nach 6 Monaten in kein Hotel mehr möchte.

Fast freies stehen in Essen

Mit dem freien Stehen in Innenstädten habe ich bis heute eigentlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Zwar ist nicht immer alles kostenlos, wie manch einer sich das gerne vorstellen mag, aber preislich deutlich ein Unterschied zum Hotel oder eventuell einem Campingplatz.

Was sollte man auf jeden Fall beachten, wenn man mit einem Wohnmobil in einer Innenstadt steht?

  • Suche dir einen Ruhigen Platz und stelle dich nicht unbedingt an eine Hauptstraße.
  • Vermeide Müll und Lärm, damit du niemanden belästigen tust.
  • Lass die Markise und die Stühle im Fahrzeug.
  • Frage ggf. einen Parkplatzwärter ob du hier stehen kannst um unnötigen Unmut zu verhindern.
  • Entsorge kein Grauwasser oder Toilette in der Stadt.

Die Liste könnte man so weiter führen. In meinen 6 Monaten habe ich aber schon mitbekommen, wie sich andere Camper oder digitale Nomaden so benehmen. Fürchterlich sage ich dazu nur.

In Essen habe ich klar meinen favorisierten Platz gefunden, habe aber auch eine sehr gute und etwas „legalere“ Variante entdeckt. Beide Plätze sind sehr zentrumsnah. Zu Fuß benötigt man zwischen 5-10 Minuten zum Hauptbahnhof und in die Innenstadt.

Direkt am Stadtgarten gelegen

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In der Admiral-Scheer-Straße 1, 45128 Essen, findet man einen Parkplatz direkt neben dem Stadtgarten vor. Der Parkplatz ist durch eine Schranke gesichert, kostet pro Tag (24h) 13,- Euro und wird von der Fa. Contipark GmbH betrieben. Der Parkplatz hat ca. 90 Stellplätze, die in den letzten 6 Monaten keinen Tag wirklich belegt waren. Es ist eher so, dass dort maximal „nur“ 10-20 Autos parken, wenn nicht gerade einer der zwei Tage im Monat ist, wo gefühlt die halbe Welt in die Philharmonie stürmt.

Ansonsten kann ich sagen, dass auch trotz der Bäume genug Platz nach oben ist, um ein gutes TV-Signal zu bekommen :).

Neben dem Stadtgarten liegt in 2 Gehminuten das Sheraton Hotel und die Philharmonie Essen. Nebenan gibt es noch ein Häuserblock mit Wohnungen, die Ihre Terrassen zum Stadtgarten hin haben.

Ursprünglich war ich mir nicht ganz sicher, ob das gut gehen wird, konnte aber ziemlich schnell eine positive Resonanz sowohl von der Fahrschule (Chef ist ebenfalls Camper und hat sein WoMo hier stehen), die sich in dem Häuserblock befindet und dem Parkplatzwächter, der ca. 2x am Tag nach dem Rechten schaut, erhalten. Ob ich den Anwohnern schon aufgefallen bin weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Der Parkplatzwächter der Contipark GmbH, wies mich zwar darauf hin, dass das was ich hier tue, nämlich das Übernachten in meinem Kasten grundsätzlich nicht gestattet ist, er das aber nicht so eng sieht und ich mich einfach ordentlich verhalten soll, womit dann keiner ein Problem mit mir haben wird.

Als ich ihm mitteilte, das ich mein Fahrzeug auch durchaus mal eine Woche einfach so stehen lasse, ich aber nicht da bin, hat er direkt mein Kennzeichen notiert und bot mir an, dass er dann extra ein Auge darauf wirft, damit nichts passiert.

Hier sieht man, das freundliche Gespräche, das Rücksichtnehmen auf Andere und das Beachten von Kleinigkeiten gut ankommen kann und man so auch ohne Weiteres an dem Ort bleiben kann.

Die 13,- Euro pro Tag bezahle ich natürlich erst beim Herausfahren. Hier gillt es jedoch zu beachten, dass nicht wie an dem Bezahlautomat angegeben mit EC- oder Kreditkarte bezahlt werden kann. Die Bezahlung kann nur in 1 und 2 Euromünzen und 10 und 20 Euro Scheinen erfolgen. Entsprechend sammle ich nun immer die 10er und 20er :).

 

Direkt hinter dem Hauptbahnhof Essen

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In der Baedekerstraße 5, 45128 Essen gibt es einen öffentlichen Wohnmobilstellplatz, der von der Stadt Essen bereitgestellt wird. Insgesamt ist Platz für 5 Wohnmobile, die gerne auch etwas größer sein dürfen. Der Parkplatz befindet sich 3-4 Gehminuten vom Stadtgarten, Philharmonie Essen und dem Hauptbahnhof Essen entfernt.

Das Positive ist, dass es hier für die jeden der fünf Plätze auch einen Landstromanschluss gibt. Die Säule ist zentral, weshalb man ein entsprechend langes Kabel benötigt, sollte man ganu außen stehen.

Ein Nachteil ist, dass man maximal 3 Tage am Stück stehen bleiben darf. Ob das tatsächlich jemand kontrolliert, weiß ich nicht. Für das Parkticket für Wohnmobile, gibt es an den Ticketautomaten ein extra Knopf für Wohnmobile, wodurch man für günstige 7,- Euro pro Tag parkberechtigt ist. Der Ticketautomat nimmt jedoch nur Münzgeld entgegen.

Für 1kwH Strom muss man zusätzlich 1,- Euro an der Landstrom-Ladesäule bezahlen. Geld einwerfen, Ladebuchse auswählen, Start drücken und schon fließt Strom.

Es gibt Tage, da steht dort einfach niemand und es gibt Tage, da fahren Massen an Camper in die Straße hinein. Ich selbst war zum Aufladen meiner Boardbatterie schon einige wenige Male dort. Die Stellplätze sind umringt von einem Bürogebäude und Wohnhäusern, was aber kein Problem ist. Es ist dennoch sehr ruhig, da weder an der Hauptstraße, die oben entlang führt noch in der Baedekerstraße merklich viele Autos fahren. Das Bürogebäude steht leer und von den Anwohnern höhrt man auch nichts.

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Das war meine kurze Vorstellung meiner zwei Stellplätze in Essen, NRW. In Zukunft berichte ich natürlich über weitere Stellplätze und meiner dortigen Situation, möchte aber auch erwähnen, dass das keine Anleitung zum Wildcampen darstellen soll. Erkennbar wird, dass ich auch für meinen Stellplatz eine kleine Gebühr bezahlen muss und nicht vollkommen kostenfrei stehe. Aber gerade auf dem Parkplatz der Contipark GmbH stehe ich gerne, weil dieser auch kameraüberwacht ist und ich dadurch etwas mehr Sicherheit habe.

Im Anschluss noch ein paar Bilder von vor Ort