Ich bereite mich gerne auf alles vor und hatte mit dem Thema Wasserversorgung, am besten in Trinkwasserqualität in der Vergangenheit auch schon meine Probleme.
Man ist unterwegs und der Wassertank ist leer. Das geht sicherlich nicht nur mir so. Dabei ist Wasser nicht gleich Wasser!
Fließendes Wasser ist für uns zu Hause eine klare Selbstverständlichkeit. Ebenso wie im Wohnmobil, das wir quasi wie ein Zuhause ansehen. Mit einem entscheidenden Unterschied: Während wir das Wasser aus dem Wasserhahn im Haushalt meistens bedenkenlos trinken, sind wir in unserem mobilen Zuhause oft vorsichtig.
Welche Gefahren können im Wasser auf uns lauern?
Frischwasser kann durch eine Vielzahl an Dingen verunreinigt sein. Dreckpartikel, Algen oder abgestorbene pflanzliche Bestandteile sind dabei direkt sichtbare Schwebstoffe. Diese sind meist nicht gefährlich. Kaum sichtbar oder vorhanden sind diese Schwebstoffe in klaren Bergseen oder Bächen, was aber nicht bedeutet, dass man das Wasser dort bedenkenlos trinken kann.
Das Wasser kann außerdem noch mit Chemikalien, Schwermetalle und Düngemittel aus der Landwirtschaft sowie Pflanzenschutzmittel verunreinigt sein. Vor allem in Siedlungsgebieten, Städte oder landwirtschaftliche genutzten Flächen ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen Verunreinigung sehr hoch.
Wirklich gesundheitsschädlich sind in unbehandeltem Wasser die unsichtbare Mikroorganismen!
Die krankheitserregenden Mikroorganismen
Die krankheitserregenden Mikroorganismen lassen sich quasi in drei Kategorien aufteilen.
Protozoen
Protozoen sind einzellige Parasiten mit einer Größe zwischen 1 – 15 Mikron. Beim Menschen können diese zu akuten Magen- und Darmerkrankungen führen. Häufig gelangen sie durch Fäkalien von Mensch oder Tier in die Gewässer, Flüsse oder Wasserstellen. Krankheitserregende Protozoen sind zum Beispiel Amöbenruhr, Giardia, Lamblien, oder Kryptosporidien.
Bakterien
Bakterien gehören ebenso zu den winzigen Einzeller, welche jedoch nicht zwingend gesundheitsschädlich sein müssen. Sie sind zwischen 0,2 und 5 Mikron groß. Infektionsauslösende Bakterien vermehren sich jedoch gerade im Wasser, besonders bei höheren Temperaturen rasant. Bekannte Beispiele für die winzigen Krankheitserreger sind die E.Coli-, oder Cholera-Bakterien oder Salmonellen
Viren
Die kleinsten und zugleich gefährlichsten Mikroorganismen, welche in unbehandeltem Wasser vorkommen können, sind die Viren. Sie sind nur 0,02 – 0,2 Mikron groß oder eben winzig und gelangen ebenfalls über tierische und menschliche Fäkalien in das Wasser. Viren selbst besitzen keinen Zellkern und benötigen z.B. uns deshalb als Wirt, um ihre krankheitserregende DNA-Spuren zu verbreiten. Beispiele für Krankheiten, die durch Viren ausgelöst worden sind z.B. Hepatitis A, der Polio-Virus, der Norwalk-Virus, sowie der Rota-Virus.
Das Vorkommen von Mikroorganismen im Wasser
Protozoen, Bakterien und Viren kommen sehr selten im gleichen Verhältnis in nicht behandeltem Wasser vor. Am häufigsten sind Protozoen und Bakterien gleichzeitig anzutreffen. Gegen diese sollte man sich auf jeden Fall schützen. Filter, deren Mechanismus über die Größe des auszuschließenden Schadstoffs funktioniert, wie Keramik oder Hohlfasern (mit Poren, die kleiner als die Schadstoffe sind), filtern diese normalerweise heraus. Viren sind die winzigsten Mikroorganismen und können nur durch einen chemischen Filter entfernt werden, den wohl eher keiner mit sich herumfährt. Was es für Filter (auch für den kleinen Geldbeutel) gibt, beschreibe ich in einem nächsten Blogbeitrag auf VanLeben.com.
Der Gesetzgeber schreibt in Deutschland vor, dass das Trinkwasser frei von Krankheitserregern sein muss, welche die menschliche Gesundheit beeinträchtigen können. Dennoch gibt es keinen offiziellen Grenzwert!
Im Trinkwasser z.B. in Deutschlands sind oft Spuren von Fäkalien enthalten. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit warnt: „Grenzwertüberschreitungen bei Fäkal-keimen der Trinkwasserverordnung sind in 25%, im Sommer sogar in 33% der Trinkwasser-proben. Im Grund- und Trinkwasser Bayerns werden regelmäßig Legionellen nachgewiesen.“ Anderswo in Deutschland wird das kaum anders sein. Die steigende Anzahl von Grippeerkrankungen durch Grippeviren, die durch das Trinkwasser übertragen werden, sind das beste Beispiel dafür.
Wo kann ich Frischwasser beziehen?
Diese Frage stellen sich vermutlich einige, die in ihrem mobilen Zuhause unterwegs sind. Ich zähle hier einmal einige Möglichkeiten auf.
Zuhause und bei Freunden
Natürlich ist die Wasserversorgung zu Hause am eigenen Wasseranschluss die ideale Möglichkeit seinen Tank zu füllen. Nur der Anschluss geht leider nicht mit auf Reisen. Vielleicht hat man aber doch einen Freund oder Bekannten um die Ecke, der einem gerne mit Wasser aushelfen kann. Sehr gut klappt auch ein freundliches Fragen in div. Facebook-Gruppen bei Gleichgesinnten. Meistens kann man schnell vorbeifahren und den Schlauch anschließen.
Friedhof
Das ist der Tipp, den man sehr oft zugeworfen bekommt, wenn man sich in div. Foren zu diesem Thema umschaut. Natürlich hat jeder Friedhof einen oder sogar mehrere Wasseranschlüsse. Jedoch ist das unerlaubte entnehmen von Wasser ganz klar ein „Diebstahl“ und kann zur Anzeige gebracht werden. Hier würde ich in erster Linie vor Ort einen Friedhofsgärtner suchen und höflich um Erlaubnis fragen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Tankstelle
Mit Tankstellen habe ich selbst sehr schlechte Erfahrungen gemacht und habe tatsächlich bis heute an keiner Tankstelle in Deutschland etwas Frischwasser erhalten. Die Erfahrungen im Ausland fehlen mir! Ich denke mir jedoch immer, dass fragen nichts kostet und versuche mein Glück einfach weiter.
Campingplatz
Die einfachste Stelle, an der man seinen Frischwassertank befüllen kann, ist vermutlich der Campingplatz. Hier habe ich bisher sehr gute Erfahrungen machen können, auch wenn ich dort keinen Platz gebucht habe. Meistens reicht vorbeifahren und freundlich fragen.
Brunnen und Quellen
Auch hier konnte ich schon einige Male meinen Wassertank füllen. Im Ländlichen, aber auch in größeren Städten gibt es sehr oft Brunnen und Quellen, die Trinkwasserqualität bieten. Hier benötigt man ggf. eine Gießkanne oder andere Kanister um das Wasser umzufüllen, wenn kein passender Anschluss für den Schlauch vorhanden ist. Wenn eine solche Bezugsquelle nicht unbedingt sofort erkennbar zu finden ist, hilft oftmals das freundliche Fragen bei dem Wasseramt der Stadt oder im Land bei einem Bauernhof.
Egal, welcher private oder öffentliche Wasseranschluss Dir zur Verfügung steht, bei dem nicht sofort erkennbar ist, das du dort Wasser entnehmen darfst, du solltest vorher den Eigentümer fragen, ob es sich um Trinkwasser handelt und du deinen Tank auffüllen darfst. Damit bist du auf der sicheren Seite und mehr als Nein sagen, kann niemand.
Was benötige ich?
Zum tanken von Frischwaaser benötigst du nicht viel. Grundsätzlich reichen folgende Dinge.
- Ein ausreichend langer Schlauch mit den notwendigen Anschlüssen und Verbindern. Hier finde ich gerade den Tankdeckelaufsatz sehr praktisch.
- Eine Gießkanne
- Ein Kanister
Damit solltest du in jeder erdenklichen Situation zurechtkommen.
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