Fast frei stehen und Stellplätze in Essen (NRW)

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Beruflich bin ich oft in ganz Deutschland unterwegs. Mittlerweile aber seit 6 Monaten, bis auf wenige Wochen in Essen (NRW) und das mit meinem Kastenwagen, den ich nur unwesentlich länger besitze.

Meine Kunden befinden sich meist in zentraler Innenstadtlage und da habe ich öfters das Problem mit einem Campingplatz oder einem einfachen Stehplatz für Meinen Adria Twin. Diese befinden sich einfach zu weit weg, so dass ich Sparfuchs dann noch Geld in öffentliche Verkehrsmittel o.Ä. investierten müsste.

Der Begriff „Sparfuchs“ trifft mein Vorgehen aber sehr gut. Die letzten 10 Jahre war ich nahezu wöchentlich damit beschäftigt mich um Hotels zu kümmern. Das ist eine für mich doch sehr lästige Arbeit und abgesehen von Zimmerpreise von über 250 Euro pro Nacht zu Messezeiten auch nicht mehr vertretbar. Genau deshalb habe ich mir einen Kasten angeschafft um eben sehr flexibel zu sein, aber auch etwas mehr Privatsphäre zu haben.

Ehrlich gesagt habe ich mir das zu Beginn anders vorgestellt. Gerade die Sache mit dem Duschen, da in der Duschkabine doch relativ wenig Platz ist. Damit habe ich mich aber mittlerweile sehr gut arrangieren können. Mittlerweile koche ich am Abend auch selbst und gehe nur noch sehr selten Essen. An all das muss man sich erst einmal gewöhnen.
Zeitgleich gab es einige Umbauten wie z.B. mein fester Gastank, die Optimierung der Solaranlage etc., mit denen ich nun noch autarker bin und nach 6 Monaten in kein Hotel mehr möchte.

Fast freies stehen in Essen

Mit dem freien Stehen in Innenstädten habe ich bis heute eigentlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Zwar ist nicht immer alles kostenlos, wie manch einer sich das gerne vorstellen mag, aber preislich deutlich ein Unterschied zum Hotel oder eventuell einem Campingplatz.

Was sollte man auf jeden Fall beachten, wenn man mit einem Wohnmobil in einer Innenstadt steht?

  • Suche dir einen Ruhigen Platz und stelle dich nicht unbedingt an eine Hauptstraße.
  • Vermeide Müll und Lärm, damit du niemanden belästigen tust.
  • Lass die Markise und die Stühle im Fahrzeug.
  • Frage ggf. einen Parkplatzwärter ob du hier stehen kannst um unnötigen Unmut zu verhindern.
  • Entsorge kein Grauwasser oder Toilette in der Stadt.

Die Liste könnte man so weiter führen. In meinen 6 Monaten habe ich aber schon mitbekommen, wie sich andere Camper oder digitale Nomaden so benehmen. Fürchterlich sage ich dazu nur.

In Essen habe ich klar meinen favorisierten Platz gefunden, habe aber auch eine sehr gute und etwas „legalere“ Variante entdeckt. Beide Plätze sind sehr zentrumsnah. Zu Fuß benötigt man zwischen 5-10 Minuten zum Hauptbahnhof und in die Innenstadt.

Direkt am Stadtgarten gelegen

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In der Admiral-Scheer-Straße 1, 45128 Essen, findet man einen Parkplatz direkt neben dem Stadtgarten vor. Der Parkplatz ist durch eine Schranke gesichert, kostet pro Tag (24h) 13,- Euro und wird von der Fa. Contipark GmbH betrieben. Der Parkplatz hat ca. 90 Stellplätze, die in den letzten 6 Monaten keinen Tag wirklich belegt waren. Es ist eher so, dass dort maximal „nur“ 10-20 Autos parken, wenn nicht gerade einer der zwei Tage im Monat ist, wo gefühlt die halbe Welt in die Philharmonie stürmt.

Ansonsten kann ich sagen, dass auch trotz der Bäume genug Platz nach oben ist, um ein gutes TV-Signal zu bekommen :).

Neben dem Stadtgarten liegt in 2 Gehminuten das Sheraton Hotel und die Philharmonie Essen. Nebenan gibt es noch ein Häuserblock mit Wohnungen, die Ihre Terrassen zum Stadtgarten hin haben.

Ursprünglich war ich mir nicht ganz sicher, ob das gut gehen wird, konnte aber ziemlich schnell eine positive Resonanz sowohl von der Fahrschule (Chef ist ebenfalls Camper und hat sein WoMo hier stehen), die sich in dem Häuserblock befindet und dem Parkplatzwächter, der ca. 2x am Tag nach dem Rechten schaut, erhalten. Ob ich den Anwohnern schon aufgefallen bin weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Der Parkplatzwächter der Contipark GmbH, wies mich zwar darauf hin, dass das was ich hier tue, nämlich das Übernachten in meinem Kasten grundsätzlich nicht gestattet ist, er das aber nicht so eng sieht und ich mich einfach ordentlich verhalten soll, womit dann keiner ein Problem mit mir haben wird.

Als ich ihm mitteilte, das ich mein Fahrzeug auch durchaus mal eine Woche einfach so stehen lasse, ich aber nicht da bin, hat er direkt mein Kennzeichen notiert und bot mir an, dass er dann extra ein Auge darauf wirft, damit nichts passiert.

Hier sieht man, das freundliche Gespräche, das Rücksichtnehmen auf Andere und das Beachten von Kleinigkeiten gut ankommen kann und man so auch ohne Weiteres an dem Ort bleiben kann.

Die 13,- Euro pro Tag bezahle ich natürlich erst beim Herausfahren. Hier gillt es jedoch zu beachten, dass nicht wie an dem Bezahlautomat angegeben mit EC- oder Kreditkarte bezahlt werden kann. Die Bezahlung kann nur in 1 und 2 Euromünzen und 10 und 20 Euro Scheinen erfolgen. Entsprechend sammle ich nun immer die 10er und 20er :).

 

Direkt hinter dem Hauptbahnhof Essen

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In der Baedekerstraße 5, 45128 Essen gibt es einen öffentlichen Wohnmobilstellplatz, der von der Stadt Essen bereitgestellt wird. Insgesamt ist Platz für 5 Wohnmobile, die gerne auch etwas größer sein dürfen. Der Parkplatz befindet sich 3-4 Gehminuten vom Stadtgarten, Philharmonie Essen und dem Hauptbahnhof Essen entfernt.

Das Positive ist, dass es hier für die jeden der fünf Plätze auch einen Landstromanschluss gibt. Die Säule ist zentral, weshalb man ein entsprechend langes Kabel benötigt, sollte man ganu außen stehen.

Ein Nachteil ist, dass man maximal 3 Tage am Stück stehen bleiben darf. Ob das tatsächlich jemand kontrolliert, weiß ich nicht. Für das Parkticket für Wohnmobile, gibt es an den Ticketautomaten ein extra Knopf für Wohnmobile, wodurch man für günstige 7,- Euro pro Tag parkberechtigt ist. Der Ticketautomat nimmt jedoch nur Münzgeld entgegen.

Für 1kwH Strom muss man zusätzlich 1,- Euro an der Landstrom-Ladesäule bezahlen. Geld einwerfen, Ladebuchse auswählen, Start drücken und schon fließt Strom.

Es gibt Tage, da steht dort einfach niemand und es gibt Tage, da fahren Massen an Camper in die Straße hinein. Ich selbst war zum Aufladen meiner Boardbatterie schon einige wenige Male dort. Die Stellplätze sind umringt von einem Bürogebäude und Wohnhäusern, was aber kein Problem ist. Es ist dennoch sehr ruhig, da weder an der Hauptstraße, die oben entlang führt noch in der Baedekerstraße merklich viele Autos fahren. Das Bürogebäude steht leer und von den Anwohnern höhrt man auch nichts.

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Das war meine kurze Vorstellung meiner zwei Stellplätze in Essen, NRW. In Zukunft berichte ich natürlich über weitere Stellplätze und meiner dortigen Situation, möchte aber auch erwähnen, dass das keine Anleitung zum Wildcampen darstellen soll. Erkennbar wird, dass ich auch für meinen Stellplatz eine kleine Gebühr bezahlen muss und nicht vollkommen kostenfrei stehe. Aber gerade auf dem Parkplatz der Contipark GmbH stehe ich gerne, weil dieser auch kameraüberwacht ist und ich dadurch etwas mehr Sicherheit habe.

Im Anschluss noch ein paar Bilder von vor Ort